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Dienstag, 25. Januar 2011

Ich bin ein Alien, holt mich hier raus!

Erich von Däniken hatte mal eine eigene BRAVO-Serie.


In abenteuerlichen Berichten schilderte Indiana Erich von weltweiten Begegnungen mit Ausserirdischen und Übersinnlichem. Das stiess scheinbar auf grosses Interesse seitens der Leser, denn in der folgenden Ausgabe richtete man eine von Däniken - Telefonnummer ein, auf welcher der Schweizer Schriftsteller Fragen über ausserirdische Lebensformen und den Maya-Kalender beantwortete. Heute interessieren sich die Leser für andere Dinge, wenn sie das Wort "Urwald" hören - zum Beispiel das Dschungelcamp. Gelungene Überleitung für eine kurze Analyse:


Zur Zeit blickt wieder der gesamte deutschsprachige Raum in den australischen Dschungel, bzw. auf ein als Dschungel verkleidetes Privatgelände. Während sich die besonders medienkompetenten Mitmenschen nasenrümpfend von der Trash-Orgie distanzieren, ergötzt sich der Rest an mittlerweile Lord-of-the-Flies-ähnlichen Chaos-Zuständen. Und zum ersten Mal hat man das Gefühl, RTL sei die Kontrolle über die versammelte C-Prominenz ein wenig entglitten. Es war wohl eine eindringliche Erinnerung an die straffen Knebelverträge von Nöten, um die wildgewordenen Ex-Boygroupler, Supermodelkandidatinnen und arbeitslosen Schauspieler zurück zur Vernunft zu peitschen. Ein Grossteil wollte völlig aufgebracht den Rauswurf einer Mitkandidatin erpressen - die Moderation verkündete wenig später spöttisch, man habe sich jetzt doch überwinden können, zu bleiben. Ohne Forderungen. Dass vorzeitig alle die Goldesel- und Quotenschlager-Sendung verlassen, war natürlich im Drehbuch nicht vorgesehen. Die Vertragsklausel, dass bei einem freiwilligen Rückzug aus der Sendung ein Grossteil der Prämie auf der Strecke bleibt, sollte solche Zwischenfälle effizient unterbinden.

Des weiteren hat sich "Lord of the Komune" Rainer Langhans (Bild) dazu entschlossen, den Dschungelaufenthalt als Todesvorbereitung zu nutzen. Es gibt wahrlich geeignetere Orte, um sich mit Nahtoderfahrungen durch Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug zu beschäftigen. Als RTL nach einigen Tagen merkte, dass es sich bei dieser Aktion keineswegs um eine der gängigen Schauspiel- und Showeinlagen, sondern bitteren Ernst handelte, schickte man - abseits der Kameras - den "Dschungel-Psychologen" ins Rennen. Dieser machte Langhans klar, dass man zwar rein theoretisch nicht abgeneigt wäre, mit einem TV-Live-Tod weltweit Schlagzeilen zu machen, aber dass dies die Produktionsfirma wohl in unangenehme rechtliche Schwierigkeiten bringen würde. Irgendwie schaffte es der "Psychologe" jedenfalls, dass Herr Langhans am nächsten Tag wieder Wasser und ein paar Bissen Reis zu sich nahm.

Ich bin eine Sitar, holt mich hier raus! Uschi Obermaier und Rainer Langhans.

Bleibt noch Sarah Knappik, die offensichtlich nicht aufgrund ihres beeindruckenden Prominentenstatus' (Ex-Kandidatin "Germany's Next Topmodel") in den Dschungel gelockt wurde. Viel interessanter an ihr ist das komplette Wegfallen sämtlicher Fähigkeiten und Eigenschaften, die es braucht, um in einer Gruppe zumindest ein paar Tage funktionieren zu können. Ein RTL-Glückstreffer: Ihr Verhalten in der ersten Woche war derart asozial, dass jedem, der wenigstens einmal erfolgreich ein Klassenlager hinter sich gebracht hat, die Haare zu Berg standen. Die Zuschauer wählten Sarah freudig jeden Abend in die Ekelprüfung, die mal aus ethischen, mal aus Erholungsgründen verweigert oder zumindest unvollständig erfüllt wurden. Dies wiederum lockte den Rest der Gruppe aus der eigentlich geplanten Fassung und liess vermeindlich gestandene Männer und Frauen zu lächerlichen Mobbern auf Kindergarten-Niveau heranwachsen. Instinktiv schlägt sich in der Folge mancher Zuschauer auf die Seite Sarahs, auch wenn sie es einem mit ihrem konstant befremdendem Verhalten nicht einfach macht. 

Peer (bekannt irgendwoher) ist enttäuscht: Sarah hat seine Aufbauversuche nicht honoriert!

Eigentlich ist die Sendung wirklich seltendämlich und absolut niveaufrei - und deswegen wird sie auf dieser Seite in Zukunft auch keinen Platz mehr kriegen. Aber heimlich die Staffel fertig schauen soll erlaubt sein... denn man ist ja so furchtbar medienkompetent.

Nachtrag 5 Minuten später: Nachdem heute scheinbar bekannt wurde, dass Sarah den Zirkus verlassen hat, erübrigt sich das mit dem Staffel fertigschauen. Die folgende Langweile kann man sich wohl getrost schenken.

Ah ja, und weils so schön war: Hier nochmals der junge Erich von Däniken mit Abenteuermiene:



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