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Alles selbst eingescannt aus alten Zeitschriften.

Freitag, 24. Juni 2011

Dr. Sommer 1993: Rapsongs, pfui!

Heute nur einen Dr. Sommer, dafür mit Rap-Gott Captain Hollywood inside. Ihr kennt doch noch, den Käptn der guten Laune, oder? Torsten hat es nicht einfach: Er hört Eurotrash und kann sich nicht entscheiden, ob er es Rap oder Rock nennen möchte. Da versteht man seine gemeine Schwester, die ihm konsequenterweise den Kassetenrecorder abdreht.
Captain Hollywood war immer gefürchtet für seine menschenverachtenden und sexistischen Texte. So wurde sein Hit "More and More" in Deutschland auf den Index der jugendgefährdenden Titel gesetzt, was angesichts solcher Textzeilen auch nur begrenzt zu verwundern mag:

Happy is how we should be
realizing we are worth in
living here on this earth
enjoying what is worth
anger left behind you
just don't let it find you
love will not remain
as long as you complain


Und wer denkt an unsere Jugend? Captain Hollywood animierte mit seiner rüden Art andere Rapgrössen wie DJ Bobo ("Ba didely didely di, yeah we make a party, to the B to the O to the B to the O") oder H.P. Baxxter von Scooter ("Party people! Come on! Love is in the air! Generation of the future! See ya!!") es ihm gleich zu tun und auf pure Provokation zu setzen.
Diese Welle des lyrischen Hasses hinterliess tiefe Wunden in der Akzeptanz der Rapmusik. Viel Fingerspitzengefühl der nachfolgenden Generationen war von Nöten, um die Stilrichtung wieder Kinderzimmer-tauglich zu machen. Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts gelang es Sido mit dem "Ar***f***song" die Wogen zu glätten und Rap generationenübergreifend beliebt zu machen. Sinnvolle, aufbauende Texte, für die sich auch die Eltern begeistern und die gemeine Tochter ruhigen Gewissens zum Konzert lassen konnten.
Das Dr. Sommer-Team wurde in der Folge nicht arbeitslos, aber die Themen haben sich verlagert. Seit Rap das böse Gesicht verloren hat, stellt die Musik keine Gefahr für unsere liebe Jugend mehr dar. Wie herzerwärmend!

Samstag, 18. Juni 2011

Autosalon 1973 - B, D, V - BMW, VW, Volvo u.a.

Jetzt, wo's draussen regnet, können die Interessierten unter uns wieder ein paar Autos von 1973 studieren. Ich habe diesmal die Buchstaben B, D und V aus dem Autokaufberater "Autosalon 24, Modelle 1973" bereitgestellt. Wie immer komplett mit allen technischen Daten. B, da BMW ohnehin Pflicht ist (und an der Reihe...). D, da sich ein Kollege, der damals auf die Idee kam, diesen Blog "vongestern" zu nennen, gerade eben einen Datsun 240z gekauft hat - und V, weil ich zufällig in einem Forum gelesen habe, wie sich jemand beklagt hat, es werde bei alphabetischer Reihenfolge wohl noch lange dauern, bis V wie Volvo an der Reihe sei. Das konnte ich als alter Volvo-Freund natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Im Wissen darum, dass V auch Volkswagen bedeutet und die Deutschen damals nicht genug von ihren endlosen Käfer-Varianten bekommen konnten.
Die farbigen, ganzseitigen Modelle können übrigens per Klick auf 1000 Pixel Breite vergrössert werden, damit trotzdem in Erfahrung gebracht werden kann, wieviel Kühlwasser der Wagen mitschleppte. Ach ja, und Porsche ist auch dabei, da diese Marke zu jener Zeit noch unter "VW-Porsche" eingeordnet war. Zu verdanken haben wir diese Tatsache dem VW-Porsche 914, der in Kooperation der beiden Marken hergestellt wurde. Seit 2009 besitzt VW ja 49.9% der Porsche-Aktien, so gesehen geht diese Anordnung also heute mehr denn je in Ordnung.
Viel Spass bei der Lektüre...



Freitag, 17. Juni 2011

Ein Schlüpfer auf den Sozialismus: DDR-Frauenmode 1962/1963

Heute betrachten wir Frauenmode aus der demokratischsten aller deutschen Epochen (vom 13-jährigen Reich einmal abgesehen): Der DDR. Väterchen Staats sozialistische Bevormundung machte selbstverständlich auch vor dem Kleiderschrank der Republik nur ungern Halt. 1962 wurde in der britischen Vogue erstmals ein Minirock abgebildet, was der Gesellschaft Gesprächsstoff für das restliche Jahrzehnt à Discretion bot. Davon bekam der DDR-Bürger nicht allzuviel mit - was auch nicht nötig war, denn Versandkataloge zeigten planwirtschaftliche Alternativen auf. Zum Beispiel das "Versandhaus Leipzig" - ein 1956 gegründeter und 1968 in "Centrum Versandhaus" unbenannter Betrieb erster Güte. Viel mehr konnte ich auf die Schnelle leider nicht Erfahrung bringen. Den Inhalt des Katalogs Herbst/Winter '62/'63 möchte ich der mode- und geschichtsinteressierten vongestern-Leserin (und Leser) trotzdem nicht vorenthalten. Teil 1 zeigt Frauenmode. Diese war offensichtlich darum bemüht, gerade so wenig zu zeigen, dass das gemeine Volk nicht auf falsche Gedanken kam. Und gerne wurde zur Auflockerung eine sozialistisch angehauchte Durchalteparole platziert. "Dieser umfassende Versandhauskatalog will aber auch helfen, Ihre Wünsche nach anderen Konsumgütern zu erfüllen". Wir gucken gerne, Teil 1:



Montag, 13. Juni 2011

Snowboarden für Fortgeschrittene, 1981

Es wird wieder wärmer draussen, die ersten Dürreperioden sind überstanden und zahlreiche spanische Bio-Gurken-Produzenten erfolgreich ruiniert. Bevor sich der vongestern-Blog Themen wie Ferien, Bikinimode und Speiseeis zuwendet, blicken wir nochmals zurück auf den Winter. Bzw. blicken bereits auf den nächsten Winter - ganz nach dem Vorbild klassischer Versandkataloge, die bereits im Spätsommer die neue Sommerkollektion anpreisen oder Supermärkte, welche die Osterhasen jeweils nahtlos durch die Weihnachtsdekoration ersetzen. Thema: Snowboard. Man darf als vongestriger Blog wahrlich keine Zeit verlieren, wenn man noch über die Anfänge dieses Wintersportgerätes berichten will: Nicht mehr viele Monde und Jahre werden vergehen und man muss der jungen Generation erklären, was ein Snowboard ist, bzw. war. Kinder, einst zogen wir es aus unerfindlichen Gründen vor, auf einem Brett die Piste runterzufahren. Man stand zwar unnatürlich quer, hatte meistens früher oder später einen nassen Hintern, musste vor jedem Skilift mühsam die hintere Bindung lösen,  testete bei Stürzen hilflos die Elastizität sämtlicher Bänder und wenn man nach dem Après-Ski die Gaststätte des Vertrauen verliess, musste man sich erst einmal auf den Hosenboden setzen, um ihn mühsamster Kleinstarbeit die Standfestigkeit zu gewährleisten. Dafür war man cool - besonders wenn man besagtes Hobby in den 90er Jahren betrieb*.  Zeitweise zogen nur noch ein paar vestörte Hausfrauen die Talfahrt auf zwei Spiesserlatten vor.
Doch Mitte der 00er Jahre wendete sich das Blatt:


Samstag, 11. Juni 2011

Leserfoto: Konfirmation 1976

Hast du Geld, so setz dich nieder,
hast du keins, so scher dich wieder.

(Deutsches Sprichwort)



Das heutige Bild des Tages zeigt einen vongestern-Leser (D), der sich 1976 einen Überblick über die reiche Ausbeute seiner Konfirmation verschafft. Omas Geschenk bereits am Handgelenk, wird die finanzielle Grundlage fürs Peugeot 101-Mofa feinsäuberlich ausgelegt und gezählt. Nebst der schmucken Tapete sticht besonders das stilsichere Fernsehgerät ins Auge. Und die perfekte farbliche Abstimmung von Lampe und Ruhebett. Man kann ihnen viel vorwerfen, den Kindern der 70er Jahre - aber das mit den Farben hatten sie defintiv im Griff.

Jegliche Fundstücke aus privaten Fotoarchiven sind übrigens jederzeit herzlich willkommen. Einfach einsenden an vongesternblog(at)gmail.com und alles wird gut. Wäre ja ein Jammer, wenn all die dekorativen Zeitzeugnisse in irgendwelchen vergessenen Alben vergammelten. Und da wir hier nicht bei Facebook sind, werden Fotos bei Bedarf gerne auch anonymisiert.

Sonntag, 5. Juni 2011

Zigarettenwerbung (Ende 60er Jahre): Bis die Köpfe rauchen!

Heute verschlägt es uns einmal mehr in die 60er Jahre. Der Beitrag über die Zigarettenwerbung der 80er stiess - glaub man der Statistik - auf reges Interesse (das meistgelesenste Posting aller Zeiten - noch vor Klemmbikini und Steghose). Musste Tabakwerbung in den 80er Jahren zumindest beiläufig mit dem Hinweis versehen sein, dass der Dunst der grossen, weiten Welt nicht nur cool, sondern unter Umständen auch tot macht, durfte in den Sechzigern noch geworben werden, als gäbe es kein Morgen. Schliesslich wusste man es nicht besser. Bzw. man wusste es, aber man wollte es lieber nicht wissen. Man wusste, dass man es wissen könnte, wenn man es denn wissen wollte. Ein wenig so wie in Deutschland ein paar Jahrzehnte zuvor. Zumindest gaben sich die Grafiker beim Gestalten der Anzeigen Mühe und platzierten hie und da auch eine sehenswerte, rauchende Schönheit. Grund genug, etwas genauer hinzuschauen.


Donnerstag, 2. Juni 2011

80 x Matchbox (1984)

Eine Auffahrt ohne passenden fahrbahren Untersatz ist wie eine Kindheit ohne Matchbox-Spielwaren. Auch wenn sich die britische Marke, die noch heute von vielen Menschen als Synomym für Metall-Spielzeugautos verwendet wird, mittlerweile gefühlte 100 x den Besitzer wechselte - es erscheinen nach wie vor jährlich 75 neue Modelle. Grund genug, die Uhr 27 Jahre zurückzudrehen und einen Blick in den damaligen Katalog der Traditionsmarke zu werfen. Vielleicht findet sich der eine oder andere Leser in seiner eigenen Kindheit wieder - oder zumindest den Youngtimer, den er heute fährt.


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