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Alles selbst eingescannt aus alten Zeitschriften.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Was sich Jungs wirklich wünschen (1988)

Girl! (26/88) verriet im Dezember 1988 den Leserinnen, was sich ihre männlichen Mitmenschen wirklich zu Weihnachten wünschen. Da die Tipps immer noch irre aktuell sind, sollen sie an dieser Stelle nocmals aufgewärmt werden. (Teilweise sind die Texte ausgeschnitten und zum Bild geschoben – lesefreundliche Grüsse).

Peter wünscht sich was für seine Kassetten. Interessanterweise ist sein Auto mit einen Kassettenrecorder ausgestattet – hat als eine Aufnahmefunktion. Oder hatten es die Girl-Girls einfach nicht so mit den technischen Details? Interessant auch die Begründung, wieso Peter seine Duftwässerchen lieber selbst kauft. Es könnte ja auf seiner Spezial-Haut (mit Aufnahmefunktion) anders riechen als aus der Flasche. Das kann nur ER beurteilen, geschätzte Damenwelt, hört ihr? Von Peter kann man noch viel lernen.

Weitere Wünsche:


Schlau: Bastel-Andy will einen selbstgestrickten Pulli – weil das Mädchen dann Stunde für Stunde gezwungen ist, an ihn zu denken. Das baut natürlich auf. Ist klar, oder? Wer keine Zeit und Lust für die Stricknadel hat, darf unseren schnittigen Weltbürger auch zum Ungarn um die Ecke ausführen.

Romantiker Andy (22) hat nicht nur den ultimativen Schlafzimmerblick drauf: Er hat generell den Durchblick. Komischerweise ist er auch auf dem Strick-Pulli-Film. Ob die Redaktion da etwas mit den Andys durcheinander gebracht hat? Eine coole Socke: Als ihm seine Eltern mal ein Videospiel schenkten, hat er es gleich weiterverschenkt. Starke Reaktion! Schliesslich sind Videospiele ein Raub jeder Phantasie. Coole Socke, ey.


Auch Gerry (24) ist Herz (BPM) wichtiger als Geld (DM). Das sagt sich natürlich einfach, wenn man schon alles hat: CD-Player, Lederjacke, alles da. Einmal hat er so ein selbstgebasteltes Bäumelchen mit hundert Schächtelchen dran bekommen. In jedem Schächtelchen hatte es ein kleines Überräschelchen (Kleinigkeiten von Herzen, z.B. ein CD-Player oder eine simple Lederjacke). Das gefiel ihm furchtbar viel besser als banale Dinge wie After-Shave oder Pralinen.

Der intellektuelle Künstler-Typ Konstantin (17) spart auf eine richtige Malerleinwand. Diese waren früher scheinbar so teuer, dass sich eine Freundin auf der Stelle ruiniert hätte. Heute kriegt man die im Baumarkt oder im Wühltisch des Discounters um die Ecke  – für kleine Mäuse. Komischerweise labern hier alle von After-Shave. Da ich in den 80ern noch nicht im Shave-Business war (weil ich mir einen Hipster-Bart wachsen liess, hohohohoho), ist dieser After-Shave-Schenk-Hype komplett an mir vorbeigegangen.

Hätte, hätte, Fahrradkette: Auch bei Mike spielen selbstgestrickte Pullover eine Rolle. Aber eine andere: Seine Freundin strickt ihm einen, weil er als Gammler wenig geeignet ist für einen Smoking. Er hat kein Geld, aber Träume: Eine Reise wär' irre stark. Und er hat weisse Boxershorts mit 21 Täschelchen drauf und 21 Kondomen drin. Irre starke Vorstellung, eine einzige Unterhose für die ganze Woche. Übrigens: Mich beschleicht hier massiv der Verdacht, dass es sich bei den Typen um irgendwelche Katalog-Modelle, Agenturfotos oder sonstwas handelt – und die Text frei erfunden sind. Wie immer gilt aber die Unschuldsvermutung.

Globetrotter Sammy reist über Weihnachten kurz nach Mexiko. Ein Katzensprung, Bitches! Wer ihm was schenken möchte, liegt mit Schmuck immer richtig. Apropos richtig: Richtig teuer sollte er sein, sonst könnte er ihn ja gleich selbst kaufen. Ausserdem haben die Klunker den Vorteil, dass man sie beim Pfandleiher um die Ecke für ne Mark Fuffzig eintauschen kann, wenn die Herzensdame mal einen Schuh gemacht haben sollte. Gerne nimmt der feine Herr auch Satinbettwäsche oder lustige Boxershorts – z.B. mit Elefantenohren oder irre starken Bart Simpson-Sprüchen («Ay Caramba!», «Eat my Shorts!»).




12 Kommentare:

  1. Mich beschleicht hier massiv der Verdacht, dass es sich bei den Typen um irgendwelche Katalog-Modelle, Agenturfotos oder sonstwas handelt – und die Text frei erfunden sind.
    Was für eine Unterstellung =D Es kann doch Zufall sein, dass die boys alle nur an Aftershave und Selbstgestricktes denken! Aber auffällig ist die Häufung schon.
    Ich habe jedenfalls viel gekichert, danke fürs Teilen!

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    1. Es kann Zufall sein – aber die Fotos wirken nicht wirklich wie "spontan auf der Strasse geknipst"... siehe z.B. Gerry (24) oder Mike (24). Oder Andreas (22).

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    2. Hahaha - hat jemand gedacht die "Redaktion" hat anders gearbeitet?
      Das sind Fotos aus dem damaligen Quelle-Katalog und die Texte stammen von den Autoren des berühmten Bravo Horoskops..

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  2. Ein ganz toller Beitrag! Mich würden die vorangegangenen und die darauffolgenden Jahre interessieren. Wie kam es zu dem Aufstieg von Rasierwasser? Kommen nach Strickpullis selbstgestrickte Socken oder Unterhosen? Und was passiert mit den Phantasie-Räubern?

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  3. Armer Sammy - 1988 gab es noch keine Boxershorts mit Bart-Simpson-Sprüchen für ihn.

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  4. Es ist wieder mal großartig lustig. Meine Freundin nennt mich glücklicherweise nicht einen "Gammlerl" :-D

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  5. Lustig das heute noch mal zu lesen. Ich war denke ich um die zehn Jahre alt, als ich ab und zu die Girl gekauft habe und erkenne genau wieder, was damals beliebt war.

    Zum Beispiel kann ich bestätigen, daß Aftershave irgendwie cool war und auch gerne an Jungs verschenkt wurde, die sich noch nicht so lange rasierten. Es gab dementsprechend viel Werbung im Fernsehen, wie diese https://www.youtube.com/watch?v=_ytUrbVDKCY, oder diese https://www.youtube.com/watch?v=1ug-PMyWnKE. So richtig männlich …

    Auch an den Kondomhype mit allerlei lustigen Produkten – wie die beschriebene Boxershorts – erinnere ich mich gut. Kondome mussten ja aufgrund von AIDS in den Achtzigern großflächig verbreitet und zu einem normalen und akzeptierten Produkt gemacht werden. Für die Jugendlichen hat man sich daher wohl so lustige Sachen wie bunte Kondome mit Fruchtgeschmack, Kondome versteckt in Haselnüssen (kein Scherz) etc. einfallen lassen.

    Bedruckte Boxershorts waren in den Achtzigern leider auch ein Ding und gar nicht so billig. Man kaufte die dann in einer kleinen Boutique und nicht bei H&M (so etwas gab es damals ja gar nicht). Jede Boutique hatte eine eigene Auswahl an Boxershorts in diversen Mustern (Paisley, Punkte, Canabisblätter etc.). Ich habe meine heute noch ;)

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    1. Hehe, die Kondome in Haselnüssen! Ungelogen, kenn' ich auch noch. Waren ein Kracher zu Opas 65. Geburtstag ;-)

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  6. Und ich war so froh als meine Oma aufgehört hat mir Pullis zu stricken .

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  7. Ist "Andy" nicht Andreas Gabalier? Doch klar oder?

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  8. Wie viele Mädchen hat Sammy (24) denn schon gehabt, wenn er schon schon so viele Aftershaves im Regal stehen hat, dass er nicht mehr weiß welches von welchem Mädchen war?

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