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Alles selbst eingescannt aus alten Zeitschriften.

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Guten Rutsch!

Liebe Festgemeinde

Das alte Jahr neigt sich in rasanten Schritten dem Ende zu. Kurzer, festlicher Rückblick: 2015 war wieder mal viel zu kurz. Kaum richtig ausgenüchtert, steht schon wieder der nächste Jahreswechsel an. Das geht so natürlich nicht. Entsprechend kompakt fiel die Anzahl Postings in diesem Jahr aus: 77. Also ziemlich genau eineinhalb Beiträge pro Woche. Ich habe der Einfachheit halber die Halben jeweils zusammengefasst. Deshalb gab's auch immer wieder Durststrecken, in denen wenig bis gar nichts passierte – zum Beispiel im Dezember – aber auch Zeiten, in denen sich die Leserschaft schon fast bedrängt fühlte durch die penetrante Posting-Schwemme. Die älteren Leserinnen und Leser unter euch wissen ja bereits: Konstanz (die Beständigkeit, nicht die Ortschaft) is' nich' hier. Macht aber nichts, weiter ging es bisher noch immer. Für die obligaten zwei Fotoromane hat es 2015 gereicht: Loli und der Werbelümmel und Kurti und die Teufelspille. Diese beeindruckende Kadenz soll auch im neuen Jahr beibehalten werden. Koste es, was es wolle! Nächster unverbindlicher Termin: Winter/Frühjahr.

Nach diesen berührenden Worten und Gänsehaut-Momenten kommen wir nun zu den alljährlichen Danksagungen. Danke allen, die vongestern.com immer wieder mit ihrer Aufmerksamkeit beglücken. Und die frohe Kunde über das Soziale Netzwerk ihres Vertrauens verbreiten. Und kommentieren. Spread the Word! Danke auch den zahlreichen Medienvertretern, die vongestern.com 2015 über ihren eigenen Lügenpresse-Kanal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Spread the Word! Grossen Dank auch den Personen, die mir alte Zeitschriften o.ä. zugeschickt haben. Und die nette Postkarte aus Dresden (die mich erreicht hat, obwohl ich seit Jahren nicht mehr an dieser Adresse wohne – die Schweiz ist klein ;) – hängt am Kühlschrank. Man kann der vongestern-Leser- und Followerschaft ruhig auch mal ein Kompliment aussprechen: Sie scheint – im Gegensatz zu fast jeder anderen grösseren Menschenansammlung im Internet – ziemlich frei von Idiotie zu sein. Und sie versteht Pferde-Humor.

Nun kommen wir zum Jahresabschluss. Der steht bekanntlich unmittelbar bevor. Aber keine Panik: Auch wenn sich Silvester in der Liste der besten Abende des Jahres meist irgendwo im hinteren Mittelfeld auf (Rang 156) platziert, ist noch nichts verloren. Wichtig sind – nebst den nicht zu hohen Erwartungen und dem Alkohol – die richtigen Gadgets. Dieses Jahr auf keiner Party fehlen darf:


Ein 1A Deodorant ist das A und O, wenn man das Tanzbein schwingen will, bis sich die Balken biegen.

 
Sandra, 16, Baden, wusste schon 1999, was wirklich zählt: Mein tolles Handy! Später konzentrierte sich Bosch wieder auf das Herstellen von Akkuschraubern und Stichsägen – keine schlechte Idee. Der Ausschnitt stammt aus dem Artikel «Ich kann nicht mehr ohne...» (Mädchen, Nr. 18 1999). Gleich oben Sandy (15) aus Kassel: «...den Geruch frisch geöffneter Kondome». Gut, für die Kommunikation ist ja schon mal gesorgt, jetzt kommen wir zum Foto-Teil – denn keine gute Party ohne Erinnerungsbilder. Heute müssen wir keine schweren Kameras mitschleppen – es gibt handliche, portable Gadgets, die sich gewaschen haben. Da wir den Game Boy ohnehin mit an die Party nehmen, empfehle ich:


BRAVO Girl! (24/98) brachte es auf den Punkt: Stark! «Megaangesagt» war auch das «witzig(e) verändern» der Fotos – mit der damaligen Technologie waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Selfies sind sowas von 1998. Womit wir beim Fummel wären. Hier ein paar starke Styling-Ideen, die BRAVO den LeserInnen 1995 (Bild 1-5), respektive 1997 (Rest) zum Silvester empfohlen hat. Für jeden was dabei – zeitlos gültig! Ihr könnt euch als beraten betrachten. Bis bald!




Sonntag, 6. Dezember 2015

50 Poster-Sensationen (1994)


Die Poster-Kultur ist ja heute mehr oder weniger gänzlich verschwunden. Wobei «Kultur» ein dehnbarer Begriff ist. Früher, back in the days, war der Poster-Verkauf ein einträgliches Geschäft und fest in der Hand* der 1986 gegründeten Firma Fotographica, die inzwischen (aka 2000) das Zeitliche gesegnet hat. (*Zumindest in der Schweiz. Ob Fotographica auch in Deutschland tätig war, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Kataloge waren deutschen Jugendzeitschriften beigelegt – aber vielleicht auch nur in der Schweiz). Merkmale der Objekte der Begierde: Die meisten Poster waren (aus heutiger Sicht) derart hässlich, dass sie – aus heutiger Sicht – schon fast wieder gut sind. Paintbrush-Massaker nahe an der Grenze des Erträglichen. Beliebte Sujets: Pferde in allen Variationen, Sonnenunteränge, halbnackte Männer mit Babys auf dem Arm, sich küssende Traumpaare vor Wasserfällen, Sportwagen, Delfine, Delfine vor Sonnenuntergängen. Im Grossen und Ganzen war die Zielgruppe jung – und weiblich.


Das erklärt auch, wieso meine einzigen Erinnerungen an die Poster-Zeit irgenwelche Mädchen waren, die mit Katalogen und Listen bewaffnet Opfer für Sammelbestellungen rekrutierten. Denn das Geschäftsmodell von Fotographica war clever: Je mehr man bestellte, desto günstiger wurden die Poster (siehe Bild oben). Ab 80 (!) Postern kostete das Stück zum Beispiel nur noch 3 Mark Neunzisch. Im Gegensatz zum Einzelstück, das 13 Mark Fuffzig kostete. Dumm, wer bei der Bestellung nicht zumindest noch die nächste Stufe erreichte. Vier Pferde: 4 x 13.50 = 54 Mark. Fünf Pferde = 5 x 10.50 = 52.50... na, merkt Ihr was? Oder 9 Pferde: 9 x 10.50 = 94.50, aber 10 Pferde: 10 x 8.50 = 85 Mark (da das Zehnte gratis – allerdings auf der Preisliste etwas verwirrend deklariert). Kein Wunder, überforderte dieses Preismodell die ohnehin überforderten Teenagerinnen und trieb sie sektenartig auf die Strasse, um mit Hilfe anderer Pferdefreundinnen die nächste Rabatt-Stufe zu erreichen. Komm, hier, noch das Orang Utan-Baby im Sonnenuntergang in den Einkaufskorb und da noch der schwarze Hengst im Sommergewitter. Zwar ist es ein verbreitetes (und logisches) Modell, dass Produkte günstiger werden, je mehr man davon bestellt. Aber dass der effektiv zu bezahlende Gesamtpreis sinkt, wenn man mehr bestellt – nichts für schwache Teenagerinnen-Nerven. PS: Altes Posting zu Fotographica 1987: Hier.

Hier ein paar Vorschläge für unsere nächste Sammelbestellung:



Montag, 30. November 2015

Geschenktipp für Paare (1994)

Bald ist Weihnachten, liebe Liebende! Hier kommt der Geschenktipp, mit dem ihr beim Pärchenabend jedes verfeindete Gegenpärchen wie blutige, abgehalfterte Anfänger aussehen lasst: Das irre starke Toge-ther-T-Shirt im Set-Preis von nur 49 Mark Fuffzig (am besten gleich zur Begrüssung so wie die beiden Turtel-Tauben oben aufstellen und lächeln --> gibt Extrapunkte). Kein Schnäppchen, aber hier gilt: Gute Qualität will Mark haben. Der Designer, der diesen tollen Schriftzug aus seinem Windows-PC gezaubert hat, bezahlt seine Miete ja auch nicht mit Luft und Liebe. Klar, ne? Dieses wunderbare Set stammt übrigens aus dem Katalog «POP by Photographica» (1994). Photographica war die Firma, die früher irre starke Poster verkaufte. 1987 zum Beispiel diese. Im Katalog von 1994 wird nun klar: Die Poster waren auch 1994 noch irre stark. Mindestens! Folgen in Kürze!



Donnerstag, 12. November 2015

Wie man einen Jungen fängt (1967)

Halli hallo! Heute acht nützliche Tipps für Mädchen, die einen Jungen in die Mausefalle locken wollen. Quelle: BRAVO, 1967. Zeitlose Ansätze – ihr werdet sehen. Und besonders praktisch: Durch die Listicle-Form verstehen uns auch unsere jüngsten Zuschauerinnen, die Informationen nur noch in Ranglistenform aufnehmen können. Und wenn sie so angekündigt werden: «Acht Lifehacks, mit denen ihr bestimmt jeden Alpha Kevin klarmacht».


Da das wieder mal niemand lesen kann, hier die vergrösserte Version:



Mittwoch, 11. November 2015

Dienstag, 10. November 2015

Zu mager? Plusform (1967)

Früher, als man dem Körper durch «wohlschmeckendes Kalorien-Konzentrat» noch «gewichtsbildende Aufbaustoffe» zuführen musste, um punkto Idealfigur vorne mitmischen zu können. Vermutlich hätte es das eine oder andere Bier auch getan. Oder etwas weniger Bewegung. Man kann sich aber guten Gewissens fragen, welchen Teufel die Menschheit reiten musste, damit ein paar Jahrzehnte später Models Watte essen, um irgendeinem Modefurz zu entsprechen. Punkt.



Donnerstag, 15. Oktober 2015

Treffpunkt Autoscooter (1985)

Halli, hallo, liebe Schiessbuden-Freaks! «Das ist doch echt das Höchste, wenn du so 'ne Papierrose abknallst oder mit 'nem Pfeil 'nen Lufballon triffst!» Thema der Umfrage: «Was treibt Ihr auf dem Rummelplatz?» Allerlei. Damals hatte die Kirmes vermutlich einen höheren Stellenwert als heute. Autoscooter war sozusagen das Tinder der 80er Jahre («Da kriegt man so locker Kontakt»). Und die Autoscooter-Helfer, die sich waghalsig von Auto zu Auto schwangen und diese rückwärts einparkten, waren die Helden einer ganzen Generation. Mit Chip-Schlüssel und Fuchsschwanz, dafür ohne Ausbildung und Bausparvertrag. Stark!


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Innovation des Tages: Fernsehbrille (1967)

Ich nehme zwei! Die Bino-Scope erinnert ein wenig an die legendäre Game-Boy-Lupe – und war vermutlich gleich wirkungslosvoll. Top!



Dienstag, 13. Oktober 2015

Video-Feten (1990)

DAS NEUESTE!
Der letzte Schrei 1990: Video-Feten. Grund genug für die Fachzeitschrift GIRL!, eine starke Umfrage mit sechs Betroffenen durchzuführen. Das hat sich gelohnt. Und um dem Artikel noch etwas Würze zu verleihen, wurden gleich noch die Meinung zum Thema Porno abgefragt. Denn Pornos gab es früher nur auf Videokassette (und im Sexkino). Keine Videothek ohne schummrige Spezial-Ecke, in der sich Leute verstohlen und beschämt die neusten Sex-Knaller durchsahen. Das Thema hatten wir ja hier bereits am 11. September (huch!) beim grossen «Porno-Report». Auch diesmal werden wieder irre starke Aussagen getätigt, z.B. von Andreas (20): «Innerhalb der Clique schauen wir höchstens als Gag sowas an. Da lacht selbst der letzte Trauerkloss!» Er selbst steht übrigens mehr auf Zärtlichkeit. Ralph hingegen steht auf Komödien wie «Beverly Hills Cop»: «Die Sprüche darin sind einfach irre. Was ich nicht mag, sind diese «Ninja»- und «Rambo»-Streifen. Dabei geht's ja nur ums Töten. Entsetzlich!» Hach, was war die Jugend früher irre stark! Besonders nützlich auch die Info-Box am Schluss: «Was kann man sonst in seiner Freizeit tun?»  – lasst euch inspirieren.


Sonntag, 11. Oktober 2015

Tu es nicht, Christa! (1967)

Pass auf Dich auf!

Aus der BRAVO-Rubik «Verliebt, geliebt und liebenswert – Dr. Christoph Vollmer gibt Rat in Liebesproblemen» (1967). Ein 20-jähriger, sehr anständiger Italiener hat der 14-jährigen Christa bereits eine Liebeserklärung gemacht. Weil sie mit einem Italiener geht, wird Christa nun von ihrem Umfeld verspottet. Klar, ne? Bereits geschieden sein soll er, unser Freund aus dem Süden. Da hat er aber die Rechnung ohne Dr.-Sommer-Vorgänger Dr. Vollmer gemacht: Er lässt den Lügenbaron umgehend auffliegen. Grund: In Italien gab es damals laut Spiegel (27/1969) tatsächlich keine Scheidung. Erst im Dezember 1970 wurde die Ehetrennung gesetzlich möglich gemacht. Ab 1969 war die Scheidung zumindest legal, sollten triftige Gründe wie Impotenz, unheilbare geistige Krankheiten, lange Gefängnisstrafen, sexuelle Ausbeutung der Frau oder der Tochter, Mordabsichten gegenüber dem Ehepartner, Eheflucht und die Trennung über mehr als fünf Jahre vorliegen (Quelle). Dennoch: Auch heute ist die Scheidungsrate im Vergleich zum restlichen Europa in Italien auffällig tief. Das liegt unter andere daran, dass Scheidungsverfahren bis zur Reform 2015 bis zwölf (!) Jahre dauern konnten. Neuerdings sind auch in Italien sechs Monate dauernde «Blitz-Scheidungen» möglich, was die Raten vermutlich ansteigen lässt (Quelle: NZZ).

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