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Alles selbst eingescannt aus alten Zeitschriften.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Aufgestylt zur Schule? (1990)


Guten Abend, Mode-Freunde! Heute klären wir die Frage: Reicht für die Schule 'n dufter Alltags-Fummel – oder darf es auch mal etwas mehr sein? Bei dieser starken Umfrage lernen wir zum Beispiel Bob (20) kennen, der derart fleissig jobbt, dass er bei den Kleidern – sofern sie ihm optimal gefallen – nicht mehr auf den Preis schauen muss. Das Resultat seiner Ankleide beeindruckt und kann sich sehen lassen!

Wir lernen eine junge Dame namens Poppy kennen. Den Namen kann man sich wahrlich nicht aussuchen, also zügelt eure Mobbing-Zungen! Sie «zieht sich für die Schule ganz normal an, zum Weggehen etwas schöner».

Und wir machen die Bekanntschaft mit Patrick (19). Er gibt pro Monat 200 Mark Fuffzig für Klamotten aus – powered by the Eltern. Bei seiner täglichen Kleiderwahl spielt auch das Wetter eine Rolle. Clever!

Röcke hatten 1990 einen schweren Stand. Nur Steffi (16) zieht «für abends» auch mal einen an (tagsüber reicht ihr eine Wimperntusche). Natascha (16) findet Röcke unbequem. Julia (16) findet lange Röcke blöd («sieht nach Öko aus»), Minis findet sie «ordinär und aufdringlich». Poppy hat Röcke ohnehin noch nie gemocht.












Freitag, 7. Oktober 2016

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Endlich: Die Bade-Hits! (1983)

Pünktlich auf die Badesaison werden hier wieder Trends gesettet. Damit auch alle wissen, was sie anziehen könnten/sollten/müssen, wenn das Freibad des Vertrauens die Tore öffnet. Und nun Schwimmflügel raus, Klassenarbeit! Quelle: BRAVO. Beim ersten Bild wurde der Text vergrössert, damit lesbar. Kussi!










Dienstag, 4. Oktober 2016

Montag, 3. Oktober 2016

Teppich des Tages (1969)











Faszinierend, was für Teppiche man sich früher ins Wohnzimmer legte. Besonders wenn man bedenkt, dass dieses Monstrum in keiner Waschmaschine Platz fand. Aber ein flauschiger, kuscheliger Teppich ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiss nie, was man hat – Fusspilz oder Geschlechtsverkehr; Hundehintern oder Trüffel (die Pralinensorte).

Noch kurz ein paar Worte zu Nordmende, wenn wir schon mal dabei sind. Die Firma Mende aus Dresden war in den Dreissigerjahren ein Big Player im Rundfunkbereich. 1938 war der Output 250'000 Radio-Einheiten pro Jahr. Und somit stellte Nordmende jedes dritte in Deutschland produzierte Radio her. Bis zum Krieg: Da sattelte die Firma auf Bombenzünder und Funkgeräte um. Da Bombenzünden plötzlich noch wichtiger wurde, als Volksempfänger-Content zu hören. Bzw. einen Volksempfänger hatten ja ohnehin schon die meisten und damals verabschiedeten sich die Geräte nicht nach zwei, drei Jahren zwecks Markt-Revitalisierung.


«Mende» is' nich'

Nach dem Krieg wurden die Reste des ohnehin schon durch Bomben zerstörten Werkes durch die Russen abgetragen. Eine Mende-Neugründung war nicht möglich, da aus DDR-Sicht der Name zu nazig war. Also siedelte Martin Mende, der Sohn des 1940 verstorbenen Firmengründers Otto Hermnan Mende, nach Westdeutschland über und gründete 1947 in Bremen das Unternehmen Norddeutsche Mende-Rundfunk – kurz: Nordmende. Übrigens tat er dies in den Hallen der ehemaligen Focke-Wulf-Flugzeugwerke.

In der Nachkriegszeit war Nordmende einer der führenden Hersteller von Unterhaltungselektronik. In den folgenden Jahrezehnten baute das Unternehmen besonders gute Fernseher. Unter anderem den abgefahrenen «Spectra SK2 Color de Luxe Studio», der unter dem Hauptbildschirm noch separate Bildschirme für unterschiedliche Signale bot – offenbar für Journalisten, die mehrere Sender gleichzeitig schauen wollten (auf E-Bay kann man zur Zeit ein defektes Gerät für 50 Euro Fuffzig kaufen). Gut bedeutet oft aber auch teuer. Und teuer oft Wettbewerbsnachteil.


Nordmende goes Thomson

1977 wurde Nordmende an Thomson verkauft. Das Bremen-Werk wurde 1983 zur Zentrale aller europäischen Thomson-TV-Tochtermarken (z.B. SABA). Bis auf Telefunken – die durften noch selbst produzieren, da mächtige Marktposition. Thomson wollte den Standort Bremen jedoch auflösen. Aber die Belegschaft, die Stadt Bremen und die Medien protestierten derart laut, dass der französische Mutterkonzern es doch lieber bleiben liess. Besser isses.

Dem Bremer Werk erging es aber auf die Dauer dennoch nicht gut. 1987 übernahmen die Geschäftsführer das kurz vor dem Aus stehende Unternehmen durch ein Management Buy Out und führte die TV-Produktion mit stark reduzierter Belegschaft unter dem Namen Europart weiter. Europart lieferte weiterhin Kunststoffteile an Thomson.


Buy one Fabrik, get one Markenrecht for free

Bis Ende der 80er-Jahre. Da bezog Thomson besagte Kunsstoffteile nicht mehr von Europart und stellte die Fernseher auch gar nicht mehr selbst her. Davon erholte sich das Bremer Unternehmen nicht mehr und musste – trotz politischer Intervention und Werksbesetzung – Insolvenz anmelden.

Die Marke Nordmende war weiterhin im Besitz von Thomson und wurde als designorientierter Brand für höhere Ansprüche weitergeführt. In Deutschland vermied es der «Jobkiller» Thomson lange, unter dem eigenen Namen aufzutreten. Bis in den 90ern alle Untermarken in Thomson umfirmiert wurden. So verschwand auch Nordmende.

Bis 2007. Da erwarb ein indischer Konzern von Thomson ein italienisches Fernsehröhrenwerk – und die Markenrechte Nordmende gleich dazu. Deshalb tauchten in den späten Nullerjahren noch vereinzelt LCD-Fernseher unter diesem Brand auf. Die Markenrechte wurden weitergereicht und heute steht sie für «Hörgeräte-ähnliche Geräte» (laut Wikipedia).




Sonntag, 2. Oktober 2016

DDR: Pro und Contra (1990)



Liebe Ossis, liebe Wessis, hergehört: Jetzt wird diskutiert! Im vorliegenden Fall hat – einmal mehr – ein Dr. Sommer-Beitrag einen prähistorischen Shitstorm ausgelöst und die BRAVO-Leserschaft angestachelt, den Ärger via Leserbrief kund zu tun.

Worum ging es? Andrea hatte sich im Heft 51/89 – also kurz nach dem Fall der Mauer – darüber beklagt, der Westen wüsste gar nichts über das Leben im Osten und könnte darum auch nicht nachvollziehen, wieso man diesen verlassen wolle (leider fehlt mir ausgerechnet die entsprechende Nummer für den Original-Scan – falls sie jemand besitzt: Scan oder Foto wäre super).




Viele Leserinnen und Leser aus der DDR fühlten sich von Andreas Brief vor den Kopf gestossen. Und die Einschätzung der Leserin, die die DDR bereits 1983 verlassen hatte, nicht repräsentativ. Überhaupt hört man von ehemaligen DDR-Bürgern selten negative Äusserungen über ihr damaliges Leben. Der Eindruck von aussen: Wer abseits des ganzen Staatsterrors und Überwachsungsapparates sein Leben lebte, tat das oft nicht mit signifikant weniger Lebensqualität als im Westen. Trotz – oder vielleicht auch gerade wegen des fehlenden materiellen Überflusses.

Vielleicht auch eine komplette Fehleinschätzung. Und auch ein heikles Thema, denn bekanntlich litten mehr als genug Menschen empfindlich unter dem ganzen System. Aber vielleicht war die Staatsbefürwortung 1990 – mit gefallener Mauer und offenen Grenzen – auch wesentlich einfacher als Jahre zuvor. Darum wäre es auch besser, wenn hier Zeitzeugen beurteilen, ob die folgenden Leserbriefe repräsentativ sind.






Somit wäre eigentlich nur noch eine Frage offen. Und die stellt man am besten gleich an Dr. Sommer, Experte für Petting und Devisenmärkte:




Ah ja, und noch eine:



Problem-Barometer Ost/West 1990:




Samstag, 1. Oktober 2016

Mädchen laden zum Essen ein (1984/1985)

Freunde der Kulinarik: Hefte raus – Rezepte à discretion. Maggi startete 1984 eine denkwürdige Werbekampage: «Mädchen laden zum Essen ein». Eine Anzeige davon – den Partysalat – habe ich bereits vor vielen, vielen Jahren mal gepostet. Ob die gezeigten Protagonistinnen echt waren oder der Fantasie eines Werbers entsprangen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Eher Fantasie – und zwar von A-Z. Trotz Aufforderung, eigene Fotos einzuschicken.

Was aber sicher echt und zeitlos ist, sind die irre starken Rezepte, mit denen Maggi damals die hauseigenen Glutamat-Bomben einer jungen Käuferschaft schmackhaft machen wollte. Von der Annahme ausgehend, dass junge Leute nur dann kochen, wenn es möglichst schnell geht und die einfachen Anweisungen jeder Trottel versteht.

Deshalb sind die Rezepte alle nochmals einzeln, vergrössert und in bestechender 4K-Qualität aufgeführt. Inkl. Kalorien-Angab.

Am Ende (August '85) versuchte die zuständige Agentur, das Konzept auch noch auf männliche Freundeskreise zu erweitern. Das gelang – Eintracht Frankfurt in Ehren – so mittelmässig. Vermutlich sagte Maggi bald einmal: «Is' jetzt ma' langsam gut hier, ja?» Guten Appetit!









































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