«Feines Chevreauleder, hübsches Modell» |
Heute verschlägts uns wieder mal in ein
Jahrzehnt, das nicht zu unrecht in den Top 10 «Düsterste Jahrzehnte des 20.
Jahrhunderts» auftaucht: Die 30er-Jahre. Aber keine Angst, alles friedlich:
Neutrale Schweizer Winterschuhmode. Gutes Schuhwerk bildet das Fundament jeder
gefestigten Neutralität. Die Rede ist vom Schuhversandkatalog J. Kurth mit
verschiedenen Niederlassungen in der Westschweiz (und einer in Aarburg). Der
Katalog deckte drei der vier Schweizer Landessprachen ab. Weniger vielfältig
die Schuhmode von damals: Aus heutiger Sicht sah alles ähnlich aus. Kann
allerdings auch an der monotonen braunen Darstellungsweise liegen. Damenabsätze
bewegten sich im übersichtlichen 5cm-Gesundheitsbereich und
Männerschuhe waren so stabil konstruiert, dass sie auch noch die nächsten zwei,
drei Weltkriege überlebten. «WICHTIG: Wegen Preiserhöhungen in Rohmaterialien Preise unverbindlich» (Seite 2) - das könnte man sich heute auch nicht mehr erlauben. Kein Wunder wurde die Firma Chaussures J. Kurth SA 1986 von Dosenbach geschluckt (oder so ähnlich). Ein nüchterner Beitrag zur zeitgenössischen
Schuhforschung.