Kurz: ein besonders schönes Beispiel. Zustand: Miserabel. Inhalt: fetzig! TV-Moderator Marc Langebeck – wer kennt ihn nicht! – gab sich für einer im Kern sicherlich gute Sache hin. Die Aktion «Besser essen. Mehr bewegen. Kinderleicht.» setzte sich dafür ein, dass junge Menschen besser essen und sich mehr bewegen. Und so weniger krank werden. Und so das Gesundheitssystem weniger beanspruchen. Und so.
Weil das Bundesministerium für Vebraucherschutz, Ernährung und Pavianärsche nicht Jugend spricht, wurde wohl eine fetzige Werbeagentur beauftragt. Nicht die Beste. Vermutlich die hauseigene Kommunikationsabteilung, die sonst Flyer für Bauern gestaltet. Flyer, welche den Bauern erklären, wie viel von welchem Pflanzenschutzmittel sie auf eine genormte EU-Gurke kippen dürfen.
Jetzt nur noch kurz herausfinden, wie man die Jugend anspricht und erreicht. Hier eine kurze Anleitung:
- Das Wort cool bei jeder sich bietenden Gelegenheit verwenden.
- Englische Wörter und Sätze sind generell fetzig! Klotzen, nicht kleckern!
- Die drei Hauptthemen der Jugend: Pickel, Beauty und Party.
- Wenn man Jugendlichen sagt, dass Alkohol und Nikotin uncool seien, sind sie beeindruckt und lassen augenblicklich die Finger davon.
- Erinnert Euch an Eure Jugend – was war damals angesagt? Das ist mit Sicherheit auch heute noch angesagt. Jugend bleibt Jugend, ne? Ja? Was?
- Die Jungen trinken auf ihren Feten Bowlen. Auch 2004. Und: Bowlen mit Fruchtsäften und Mineralwasser werden cool, wenn man sie als «Coole Drinks» ankündigt.
- wenn immer möglich 'ne, 'nen, 'nem einsetzen. Klaro?
- Coole Wörter und Ausdrücke der zeitlosen Jugendsprache – nach Belieben verwenden, kombinieren, ausprobieren: Xmas, um die Wette funkeln, Party, absolut, fies, Teil, Beauty, Killer, Beautykiller, Gähn..., Kracher, knackig, Food, Power, abtanzen, ohne Ende, scharf, Action, Dance, Contest, lässig, doof.
- Falls sich die Gelegenheit bietet: Das Wort «Latino-Schleicher» einsetzen.
Eat it!