Während der Deutsche Brauer-Bund Anfang der 80er-Jahre mit der irre starken Kampagne «Wir halten Maß» (hier und hier) versuchte, die Jugend vom Komasaufen abzuhalten, setzte man Ende der 70er auf das Jugend-affine Stilmittel Fotoroman. Die Message immer die selbe: Ganz egal ob in der Diskothek oder beim Vorstellungsgespräch: Ein wenig saufen ist okay, aber zu viel geht meist nach hinten los.
Was genau die Beweggründe waren, die Kundschaft von der übermäßigen Konsumation abzuhalten, ist mir nicht bekannt. Auch heute nicht – gerade Brauereien machen sich ja immer wieder für einen maßvollen Umgang mit ihrem Produkt stark (z.B. Heineken mit der «drink responsibly»-Kampagne). Sind es gesetzliche Auflagen? Ist es Image-Politur? Sorgt man sich um die Gesundheit und das Wohlergehen der eigenen (und zukünftigen) Kundschaft? Oder ist es – und das würde mich wundern – wirklich nur ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft?
Wie auch immer: Die teuren Kampagnen dürften wohl eine bescheidene Wirkung haben. Gestern wie auch heute. Prävention mit erhobenem Zeigefinger interessiert doch gerade Jugendliche herzlich wenig. Im Gegenteil.
Apropos Fotoroman: Ja, bin dran. Eingescannt und über 500 (!) Einzelbilder feinsäuberlich zugeschnitten und abgespeichert. Hat das halbe Wochenende gekostet – aber es war mir jede Sekunde wert.
Posts mit dem Label 1978 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label 1978 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Sonntag, 21. Oktober 2018
Samstag, 13. Oktober 2018
14 dufte Kontaktanzeigen (1978-1980)
Es ist 2018. Und es wäre langsam an der Zeit, das Wort «dufte» wieder einzuführen. Ich hab's leider nicht miterlebt, aber es hört sich im Nachhinein ziemlich dufte an. Besonders der Ausdruck «dufte Biene» schreit nach einem Revival. Das ist – im Vergleich, wie dufte Bienen heute genannt werden – fast schon romantisch und liebevoll. Detail: Ich habe keine Ahnung, wie sie heute genannt werden. Also habe ich gegoogelt: «Jugendsprache schöne Frau».
Ich gelangte auf einen Artikel der Rheinischen Post. «Die skurrilsten Ausdrücke der Jugendsprache». Und fand folgenden Eintrag:
Beng! Laut Google findet man diesen Begriff nur noch in einem Artikel von Radio Regenbogen aus dem Jahr 2015. Titel: «Jugendsprache 2016: Voll der krasse Shit!»
Bitch, please! Hat hier die Rheinische Post etwa von Radio Regenbogen abgeschrieben? Sie meinten natürlich «bangable», aber es wird halt «bengebel» ausgesprochen und vom zuständigen Praktikanten wohl auch so transkribiert.
Wie auch immer: «Dufte Biene» ist schöner als «bangable». Hier 14 dufte Kontaktanzeigen, mit denen junge Leute Ende der 70er Jahre via BRAVO Kontakt suchten. Und hoffentlich auch gefunden haben. Toi, toi, toi!
Ich gelangte auf einen Artikel der Rheinischen Post. «Die skurrilsten Ausdrücke der Jugendsprache». Und fand folgenden Eintrag:
Beng! Laut Google findet man diesen Begriff nur noch in einem Artikel von Radio Regenbogen aus dem Jahr 2015. Titel: «Jugendsprache 2016: Voll der krasse Shit!»
Bitch, please! Hat hier die Rheinische Post etwa von Radio Regenbogen abgeschrieben? Sie meinten natürlich «bangable», aber es wird halt «bengebel» ausgesprochen und vom zuständigen Praktikanten wohl auch so transkribiert.
Wie auch immer: «Dufte Biene» ist schöner als «bangable». Hier 14 dufte Kontaktanzeigen, mit denen junge Leute Ende der 70er Jahre via BRAVO Kontakt suchten. Und hoffentlich auch gefunden haben. Toi, toi, toi!
Filed under:
1978,
1979,
1980,
70er,
Brieffreundschaft
Freitag, 7. August 2015
BMW (1978)
Dieser Tritt gegen das Schienbein der Konkurrenz hat gesessen. Damals baute BMW aber auch noch Autos, die das rechtfertigten. Schöner Text! |
Montag, 8. Juni 2015
Sehenswürdigkeiten (1978)
Aus der Kategorie «Würde man heute wohl auch nicht mehr so machen», Sektion «Und das ist auch gut so»: Neckermann-Anzeige von 1978, Ostafrika-Reisen. |
Filed under:
1978,
70er,
Neckermann,
Werbung
Dienstag, 26. Mai 2015
Melitta-Filtertüten (1978)
Die junge Braut ist sich ihrer Rechte bewusst und besteht auf Melitta-Filtertüten für den Hochzeitskaffee. Man sollte wieder vermehrt Filterkaffe trinken. Alleine der grün-roten Verpackungen wegen (falls die immer noch gleich aussehen wie damals) (sehe gerade das tun sie nicht mehr – ähnlich, aber komplett verschlimmbessert). Und diese Tropf-Maschinen nicht vergessen, in denen Oma den Kaffee während Stunden wohlig warm halten konnte. Ok, das macht das Sujet dieser Anzeige – eine heiratende Kaffeekanne mit Filter auf dem Kopf – nicht weniger abgefahren. Aber muss es auch nicht. |
Montag, 4. Mai 2015
Dienstag, 21. April 2015
Auch in dieser Woche: Täglich Campari (1978)
Freitag, 23. Mai 2014
Mittwoch, 5. März 2014
Schicker Beruf: Journalist (1978)
Filed under:
1978,
70er,
Milde Sorte,
Tabakwerbung,
Werbung,
Zigaretten
Dienstag, 9. Juli 2013
Arbeitsgemeinschaft Telefon (1978)
Das waren noch Zeiten: Die Arbeitsgemeinschaft Telefon machte sich für das Recht auf ein eigenes Telefon stark. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen - und das junge Gemüse erst recht nicht. Letzteres hat schon Mühe, sich die Prä-Smartphone-Ära vorzustellen. Nach diesem ausführlichen Exkurs zurück zur Arbeitsgemeinschaft Telefon: Die war mir schon bei meiner letzten Beitrag schleierhaft. Damals fand man im Internet noch nichts darüber, in der Zwischenzeit verrät uns das Print-Archiv der «Zeit», dass sich zu dieser Arbeitsgemeinschaft «interessierte Firmen der Fernmeldeindustrie zusammengeschlossen» hätten (1982). Kurz: Es ging weniger um irgendwelche Menschenrechte, sondern um Kohle. Die Post - bei der man damals Telefone kaufte (aka kaufen musste) - stritt aber ab, etwas mit der Arbeitsgemeinschaft am Hut zu haben und verwies auf besagte Industrie (übrigens ein lustiger Artikel der «Zeit» - lustige Sprache und lustige Inhalte - z.B. dass früher unter gewissen Umständen bereits das Klingeln-lassen kostete).
Trotzdem muss man festhalten, dass die Arbeitsgruppe Telefon die Vorteile eines eigenen Telefons gut und zusammenfassend erklärte. Natürlich richtete sich die Anzeige nur an Leute, die «sehr beschäftigt» waren und folglich zu Hause erreichbar sein mussten - nicht etwa an die Hinterwäldler, die Ende der 70er Jahre noch kein Telefon besassen (aka Zielgruppe).
Freitag, 5. Juli 2013
Dienstag, 2. Juli 2013
Damen schätzen ihn besonders (1978)
...den Sekretär! Er war 1978 wieder sehr modern und stammte aus dem Ekawerk Universal-Möbel-Katalog. Interessant, wie die getrennte Anpreisung der beiden Teile (Sekretär und Aufsatzteil) gelöst wurde. Hach, war das romantisch damals. Bzw. muss das romantisch gewesen sein, wäre man denn auf der Welt gewesen.
Filed under:
1978,
70er,
Ekawerk,
Möbel,
Rollenbilder
Mittwoch, 2. März 2011
5 Autowerbungen aus den 70er Jahren...
Heute ein kurzer Abstecher in die 70er Jahre: 5 Auto-Anzeigen schauen dabei raus. Volvo, Toyota, VW Golf, Dodge und Jensen aus den Jahren 1971 bis 1978.
Die englische Automarke Jensen Motors wurde übrigens nur bis 1976 gebaut - und zwar in aufwändiger Handarbeit. Wer ein Expemplar des 2010 erschienenen Revivals namens Jensen Interceptor SX in Betracht zieht, sollte den Entscheidungsprozess beschleunigen: Von den 50 hergestellten Fahrzeugen sollen nämlich bereits 30 verkauft sein. Apropos Beschleunigung: Die sollte sich angesichts der 620 verbauten Pferdestärken signifikant vom Yaris in der Garage unterscheiden. Und 11.8 Liter auf 100 km trank manches der hier vorgestellten Autos zum Frühstück.
Die englische Automarke Jensen Motors wurde übrigens nur bis 1976 gebaut - und zwar in aufwändiger Handarbeit. Wer ein Expemplar des 2010 erschienenen Revivals namens Jensen Interceptor SX in Betracht zieht, sollte den Entscheidungsprozess beschleunigen: Von den 50 hergestellten Fahrzeugen sollen nämlich bereits 30 verkauft sein. Apropos Beschleunigung: Die sollte sich angesichts der 620 verbauten Pferdestärken signifikant vom Yaris in der Garage unterscheiden. Und 11.8 Liter auf 100 km trank manches der hier vorgestellten Autos zum Frühstück.
Abonnieren
Posts (Atom)