Mittwoch, 31. August 2016
Pro & Contra Rap (1991)
Heute wird diskutiert. Die Frage ist aktueller denn je. Der Rap breitet sich bekanntlich in rasanter Geschwindigkeit im deutschsprachigen Raum aus. Früher oder später muss sich jeder entscheiden: Pro oder Contra Rap? Ausgelöst hatte die hitzige Diskussion damals der Brief von Christina P. aus Braunschweig. Leider fehlt mir die Nummer 6 / 1991, sonst hätte ich das Zeitdokument der Rap-Geschichte natürlich beigelegt. Wer das Heft hat: Bitte Brief scannen und mir senden.
Besondes gewichtig scheint mir das Statement von MC Party (14). Als echte Vertretung der Szene kommt er zum Punkt: «Bei den meisten Anti-Rappern sind die Sprachzellen nicht soweit entwickelt, dass sie einen solch präzisen Sprechgesang cool runterrattern und gleichzeitig auch noch dazu tanzen könnten».
Und Harald F. Mantel – er war schon Mantel, als es noch Underground war – klärt auf: «Dass die Rapper immer nur Oldies nachsingen, stimmt überhaupt nicht, oder hat sie schon mal eine Oldie-Version von «Me so horny» oder «Sally, that Girl» gehört?» Bamm, diese Punchline sass.
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Das ist schon süß. Die 2 Live Crew ist schon provokant, muss man zugeben. Aber die Anderen voll mit Bibel und Frieden und so und das ist eigentlich voll wunderschön.
AntwortenLöschenDrehen wir die Zeit 20-25 Jahre weiter. In einer dystopischen Zukunft mit ohne Platz für Vanilla Ice oder den netten bleib-in-der-Schule-Rap eines Will Smith, dafür mit beats by Dre und Berlin als Hauptstadt, lässt unser aller Abi Hafti locker easy die Affen aus'm Zoo. Fast 30 Jahre nach Advanced Chemistry ist selbst der Rap in den Charts hässlich und schmutzig (nicht schlechter!) geworden.
Wer weiß schon, wie einige schreibende Leser von damals heute dazu stehen? Sie sind längst erwachsen, stehen mitten im Leben und haben Familie. Ihr Bild des Rap mag sich gewandelt haben - ob mit oder ohne Muttertags-Special von Farid Bang (er mag Mütter bekanntlich sehr gern). Es ist aber auch nicht alles so schlimm heute. Kollegah sagt dir, wie du Boss wirst. Das ist so mit viel lesen, nach Höherem streben und sich weiterentwickeln. Eigentlich auch voll wunderschön und so.
Wie, es gab schon vor Xavier Naidoo vermusizierte Bibeltexte? Krass Alter! :o :D
AntwortenLöschenIch liebe diesen Blog!!! Grandios! Danke, dass du dir die ganze Arbeit machst. Seitdem ich am Wochenende den Artikel zu "60 jahre BRAVO" mit deinen Highlights auf sz-online gelesen habe, krame ich mich stundenlang durch den Blog. Bin zwar erst Anfang der 90er geboren, also ist der Großteil der hier gezeigten Kultur und modischen fehltritte an mir vorbeigegangen, aber ich finde es trotzdem herrlich! Echt, danke nochmal :D
AntwortenLöschenDanke ebenfalls – es freut mich sehr, dass der SZ-Artikel Leute wie dich "angelockt" hat! :-)
LöschenWer "die Sau rauslassen" in so einem Zusammenhang in "Gänsefüßchen" schreibt, scheint ja echt Ahnung zu haben, wo der krasse Shit abgeht.
AntwortenLöschenwundervoll, dankeschön.
AntwortenLöschenhab' ich hier verbraten:
http://www.laut.de/News/Doubletime-Ist-das-Rap-oder-kann-das-weg-01-09-2016-12903/Seite-1
gruß, dani
Nett :)
Löschen"Außerdem bewundern wir ganz besonders die tänzerischen und sängerischen Leistungen der Sänger."
AntwortenLöschen(Annet und Katja, 13, Wörpen)
Ja. Da spricht die wahre Musikkennerin. Die "sängerischen Leistungen der Sänger" kann man zum Beispiel an Led Zeppelin's "Kashmir" https://www.youtube.com/watch?v=hW_WLxseq0o, dem Original, und an Puff Daddy's Remake "Come with me" https://www.youtube.com/watch?v=rxuodY-c0yUsehr gut hören. Außer hingerotzten "ahas" und "yeahs" ist beim Daddy nicht viel los mit "sängerischen Leistungen". Und er schafft es, sämtliche Atmosphäre aus dem Song zu tilgen.
Vielleicht kann er ja wenigstens tanzen.