Bitches und Homies, hergehört: Es wird fett! Heute schauen wir eine feine Dokumentation aus dem Jahre 1999 an. Es gab zwar in den letzten Monaten etwas viele BRAVO-Beiträge aus dem Jahr 1999, aber das ist eine sehr lange, komplizierte Geschichte, die ich hier keinesfalls erzählen möchte. Kurzfassung: Ich habe einen lecker' Fotoroman aus dem Jahre 1999 gescannt und musste dafür ca. eine Million BRAVOs mit Jahrgang 1999 durchblättern. Da habe ich dieses und jenes entdeckt und ebenfalls gescannt.
Ausserdem ist diese Zeit aus meiner Sicht interessant, weil das war die Hochblüte meiner Jugend – danach ging es nur noch bergab. So jung wie damals wurde ich danach nie mehr, obwohl ich es mehrmals versuchte. True Story! Erschütternd! So – nun zum Hip Hop.
Das ist ja bekanntlich eines meiner Lieblingsthemen. Besonders, wenn sich Zeitschriften wie BRAVO der aufflammenden Massenkultur annahmen und coole, fette Texte dazu schrieben. Mit sehr vielen irre starken Ausdrücken.
Der nächste Fotroman spielt übrigens auch in diesem Milieu. Er erscheint im kommenden Jahr, mit Deluxe-Box. Hochwertiger Rucksack und praktische Geldklammer mit vongestern-Prägung inklusive. Ein Meisterwerk der Rap-Geschichte. Mehr dazu später.
«Hip Hop ist voll
FETT» heisst der Artikel. Hoffentlich gefällt er Euch! OK? Ja? Ne? Was?
Es geht um eine Crew namens
Dichter und Denker. Starker Name, muss ich mir merken, falls ich auch mal eine Crew gründen will. Ebenfalls sehr gut: Der Name
Der Bär. Muss ich mir ebenfalls merken, falls ich mal einen Namen für einen Bären suche. Das war vermutlich eine Anlehnung an den legendären Rapper
Der Wolf, bekannt u.a. von seinem Mega-Hit «Oh Shit... Frau Schmidt». Er wollte scheinbar 2007 ein Comeback-Album mit dem sehr guten Namen «Wolf GTI» herausgeben, liess es dann aber bleiben. Hätte er vielleicht besser nicht seingelassen.
Das sind mal echt gute Lyrics! Eine der stärksten Passagen: V
on München nach Frankfurt / Zu unsrem Onkel Kurt Cobain / Denn er ist schon gestorben / Nicht morgen, sondern heute. Stark! Da fragt man sich schon, wieso Dichter und Denker den ganz grossen Durchbruch nicht geschafft haben. Etwas später im Text kopieren sie ungeniert eine ganze Textpassage von Fettes Brot («Gangsta Rap»):
Geld regiert die Welt und Leute das bedeutet / Der Wald wird abgefällt (im Original: abgepellt) / Und der Boden ausgesbeutet.
Derweilen scratchte
Der Bär wie wild an seinem kleinen Mischpult und zauberte fette Beats! Nicht von ungefähr, denn die Crew war «voll real» – ganz ohne Idole und so. Wer braucht schon Idole? Erst recht nicht die Fantas aus Benztown mit ihrem popmässigen Kommerzmuffel.
Tatsächlich ein sehr starkes Piece! Weiter so!
Rap als Ventil: «Wenn ich mal eine Sechs in Mathe habe, dann lass ich meine Wut mit ein paar krassen Hasszeilen freestyle raus!» Ok! Ich muss jetzt dann auch wieder mal ein paar krasse Hasszeilen freestyle raushauen – evtl. auf Facebook oder so. A Hasszeile a day, keeps the Doctor away.
In München (D) haben die Dichter und Denker auch die Big Mommaz kennengelernt. Eine Girl-Power-Dance-Crew, die später mal «in den Charts die Props abräumen» wollte. Es kam aber noch viel besser, denn die Big Mommaz gibt es offenbar immer noch!
Bigmommaz.jimdo.com. Sie hatten sogar einen Auftritt bei «Südwild» im
Bayerischen Rundfunk. Und bei den VMAs und bei Spiegel TV. Die Jimbdo-Seite sieht aber nicht übermässig bewirtschaftet aus, vielleicht haben sich die Mommaz auch in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Immerhin haben es ein paar aus dieser Szene geschafft, wenn den Dichtern und Denkern der Durchbruch schon verwehrt blieb.