Es gab scheinbar mal eine Zeit, in der mit «Hipster» eine Art von Hosen bezeichnet wurde. Ging – aus gutem Grund – komplett an mir vorbei. Heute sind Hipster bekanntlich Menschen, die so unfassbar kreativ, individuell und anders sind, dass es eine Freude ist, täglich ihrer – unbewusst – gleichgeschalten Uniformierung zu begegnen. Sie definieren sich in erster Linie dadurch, sich von Hipstern zu distanzieren. Ihr Umfeld und ihre Umwelt sind sich aber einig: Es sind Hipster. Und sie wirken nicht selten
etwas lächerlich äusserst kreativ, mit ihren Rennrädern, Bärten und Dutts. Sie leben vorzugsweise in Zürich oder Berlin, weil nur diese Städte ihrer grenzenlosen Kreativität und ihrem Individual-Lifestyle gerecht werden. Zürcher Hipster ziehen als ultimatives Hipster-Update nach Berlin. Dort ist man natürlich hoch erfreut über den Zuzug, denn Hipster kann eine Stadt nie genug haben. In ihrer Heimat erzählen sie dann gerne und oft, dass sie jetzt in Berlin leben, weil die Stadt so unfassbar kreativ sei und sie dort endlich so richtig ihre Kreativität ausleben könnten. Mit veganen Sneakern und Macbook im Strassencafe Soja-Latte schlürfen und so. Sie lassen sich nicht gerne in Schubladen stecken – was vermutlich daran liegt, dass sie sich bereits in einer befinden: In der Hipster-Schublade. Dort bleiben sie auch. Und tun zum Glück niemandem weh, was man ihnen hoch anrechnen muss. Kussi.
So, kurzer Exkurs, zurück ins Jahr 1998 zu den Hosen. Und den tollen Schuhen. Zum Beispiel beim Bild «Glamour». «Wer mit der Mode gehen will, kann auf Hipster nicht verzichten», schrieb Girl! damals. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert: Niemand kann auf Hipster verzichten.