Die "Neue Jllustrierte Revue" war bekannt für ihren qualitativ hochstehenden Journalismus. Die RTL II-Printausgabe der Sechziger Jahre sozusagen. In der Nummer 30 1967 entdeckte ich eine repräsentative Debatte um das "Deutsche Mädchen". Scheinbar hatte das Käseblatt in einer früheren Ausgabe bereits feinsäuberlich recherchiert, dass "Deutsche Männer" bei Ausländerinnen nicht allzu hoch im Kurs zu stehen schienen. Als Reaktion auf die vielen erbosten Briefe drehte die Wochenzeitschrift den Spiess auf eine merkwürdige Art und Weise "um": Nun durften sich auch noch "Ausländer" zu Wort melden und aus allen Rohren gegen das Deutsche weibliche Geschlecht schiessen. Die vier Männer von Welt gingen dabei derart hart mit den armen Teutoninnen ins Gericht, dass man den Verdacht nicht loswird, die Texte seien komplett von der Revue-Redaktion erfunden worden.
Aber lest doch selbst:
Sonntag, 10. Juni 2012
Samstag, 9. Juni 2012
Grosse Weltliteratur: Schuhgergei (1988)
Wer kennts noch? Schuhgergei (nicht zu verwechseln mit der Sugarhill Gang) von Sara Ball durfte einst in keinem Kinderzimmer fehlen. Als es mir gestern beim Aufräumen über den Weg lief (bzw. lag), wurde mir klar: Zu Recht! Mit Erstaunen stellte ich jedoch fest, dass man es heute scheinbar nicht mehr neu kaufen kann. Schade, denn wenn ein Buch das Prädikat "pädagogisch wertvoll" verdient, dann das 1988 erschienene Klappbuch (Ars Edition, München). Durch Kombination der drei Tierkörper-Bereiche liessen sich insgesamt 1320 Fantasieviecher erschaffen, deren Namen jeweils auf der linken Seite angezeigt wurde. Ich bin allerdings nicht ganz sicher, ob das Buch nicht älter ist - irgendwo steht auch 1980. Vielleicht erschien die grosse Version (die ich selbstverständlich auch mein Eigen nannte) früher. Wer es irgendwo auf dem Flohmarkt sieht, soll es kaufen und es später den eigenen Kindern unter die Nase reiben. Hier ein paar Beispiele:
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Kinderbuch
Donnerstag, 7. Juni 2012
Nach Strick und Faden: So schön wollig waren die 60er Jahre.
Steghose ahoi: Das Jahrzehnt der Eleganz. |
Wer es lernen will, findet z.B. hier eine Anleitung (wer männlich ist und sich mit dem Titel "gofeminin" nicht identifzieren kann und will, findet hier eine Legitimation).
...und wer einfach nur die schönen alten Bilder anschauen will, ist HIIIIIER richtig! Weil HIIIIIIIIIER ist man sowieso immer richtig.
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Strickmuster
Mittwoch, 6. Juni 2012
Schön in nur zweieinhalb Stunden - Schritt für Schritt erklärt (1969)
Ja, warum bloss? Wie macht sie das? vongestern.com lüftet die letzten grossen Geheimnisse dieses Planeten. Ist in diesem Fall auch nicht so schwierig, denn die Anleitung steht der "Freundin"-Ausgabe vom 14. Oktober 1969. Ich musste sie nur noch mühsam einscannen, aber das machte ich doch gerne - damit die Welt etwas friedlicher und vor allem schöner wird.
Sehr gut - und jetzt aufgepasst (beim 16.14 Uhr-Bild ist leider die Ecke rausgerissen. Irgendwas mit Gesicht waschen und Milch) :
Sehr gut - und jetzt aufgepasst (beim 16.14 Uhr-Bild ist leider die Ecke rausgerissen. Irgendwas mit Gesicht waschen und Milch) :
Dienstag, 5. Juni 2012
Haart an der Grenze: Frisuren-Reportage (1985)
"Die Frisur wird immer wichtiger" wusste BRAVO 1985 und brachte eine Reportage aus dem angesagten Münchner Haartempel "Mad Max" (gibt es immer noch - ob immer noch angesagt, enzieht sich meiner Kenntnis. Ein Besuch auf der Webseite lohnt sich jedenfalls... smells like 80's Spirit!).
Ob Frisuren in den 80ern wirklich wichtiger waren als in anderen Jahrzehnten bleibt offen - dass sie jedoch die Geschmacksnerven stärker beanspruchten als in anderen Dekaden ist empirisch belegt (von mir). Frisuren-Report ab, Kamera läuft:
Ob Frisuren in den 80ern wirklich wichtiger waren als in anderen Jahrzehnten bleibt offen - dass sie jedoch die Geschmacksnerven stärker beanspruchten als in anderen Dekaden ist empirisch belegt (von mir). Frisuren-Report ab, Kamera läuft:
Montag, 4. Juni 2012
Schweizer Werbung 1936, Teil 2: Nestlé, Ovomaltine, Thomy, Abszessin
Es war lange ruhig hier - ungewöhnlich! Gründe: Technik, Zeit. Vielleicht geht beides wieder etwas besser jetzt. Jedenfalls wie versprochen der zweite Teil (2/3) der 1936er-Serie "Schweizer Werbung". Die Anzeigen sind gewohnt vongestern-exklusiv und befinden sich meines Wissens sonst nirgends im Internet. Reinschauen lohnt sich also - wegschauen ist auch keine Lösung.
Marken heute: Ovomaltine, Nestlé, Thomy Senf (damals: Thomy's Senf). Und Abszessin. Genau, kennen wir nicht. Ein Mittel gegen Entzündungen, das mit dem Gespenst des Krieges warb. Kampf dem Eiter! Schliesslich war der letzte Weltkrieg nicht mal 10 Jahre her und der nächste stand bereits vor der Tür. Aber keine Sorge, die Schweiz war auch beim Zweiten nur mitten drin, statt wirklich dabei. Damit die kämpferische Grundeinstellung gegenüber eitrigen Abszessen doch etwas zur Geltung kam, verwendete die Firma ein besonders schnittiges Doppel-S, das die Welt bis anhin noch nie gesehen hatte (zumindest bis zur Gründung der SS 1925). Antikriegswerbung vom Feinsten!
Freitag, 18. Mai 2012
CD-Cover des Tages: Cyndi Lauper - You don't know (Junior Vasquez Remix Edit, 1996)
Obwohl diese CD "For Promotion only - not for Sale" war, legte sich der zuständige Grafiker mächtig ins Zeug und kreierte ein Cover, das in die Geschichtesbücher des Desings gehört...hätte - wäre es nicht so misslungen. Wer die ebenfalls sehr hässliche Rückseite anschauen möchte, klickt auf "weiterlesen".
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Donnerstag, 17. Mai 2012
Sutter Alain zuhause (1987)
Weisse Socken: Gruss von den 80er Jahren. |
Bayern München holte Sutter damals nicht aus Zufall. Er war gut. Richtig gut passte der sensible Quer- und Eigendenker jedoch nicht ins straffe Konzept des Wurstfabrikanten Hoeness. Am Oktoberfest weigerte er sich partout, sich mit Bier ablichten zu lassen - da er kein Bier mochte. Auch seine alternativen Vorstellungen von Heilungsprozessen deckten sich nicht immer mit der Fitspritzerei der einsatzorientierten Bayern-Maschinerie. Vieles davon waren aber reine Gerüchte und Legenden: Sutter war weder Esotheriker noch Vegetarier. Definitiv kein Gerücht: Seine Wahl zum schönsten Spieler der Bundesliga.
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Montag, 14. Mai 2012
Kochen, waschen, jung bleiben: Die Schweizer Hausfrau 1936
Heute ein Jahrzehnt, das hier noch nicht viel Beachtung fand: Die 30er Jahre. Der erste Teil der 1936er-Reihe "Schweizer Werbung von vorgestern" befasst sich mit dem schönen Geschlecht. Rollenverteilung: Hart, aber fair. Fairness war ja sonst nicht nicht die grosse Stärke dieses Jahrzehnts. Aber gute Werbung.
Freitag, 11. Mai 2012
Auch eine Möglichkeit: Shoe Coloring (1965)
Früher (als bekanntlich alles besser war) kaufte die Dame von Welt nicht dauernd neue Schuhe, sondern lackierte ihr Paar um, wenn es nicht zum Kleid passte. Wie Fingernägel, nur Schuhe. Das zumindest will uns die unten gezeigte Werbung für das "Lady Esquire - Instant Shoe Coloring" weismachen. Ob wirklich jemals eine Frau davon Gebrauch gemacht hat, steht in den Sternen. Ebenfalls interessant wäre die Information, wie oft sich Schuhe umlackieren liessen. Wurde die neue Farbe einfach drübergepinselt oder musste das Objekt der Begierde erst gesandstrahlt werden? Zog die Dame auf dem Bild auch mal ein grünes Kleid an und wenn ja, bereute sie dann ihre bunten Sünden vergangener Tage?
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