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Montag, 18. April 2016

Endlich mitreden: Das Fixer-ABC (1986)

Artikel in Lesegrösse unten (BRAVO, 1986)

Einen schönen Booster Stick zusammen! Ich hoffe, bei Euch Station Workern lagert alles im Kühlschrank und der Familie geht's gut. Heute etwas besonders Nützliches: Die Aufschlüsselung der Geheimsprache der Fixer und Dealer! So könnt Ihr, wenn Ihr das nächste Mal einen Dialog wie: «Hast du Brot?» «Wofür?» «Für Gold!» mithört, gleich ins Gespräch miteinsteigen. Und die jungen Leute über die Gefahren von Rauschgift aufklären. Habt Ihr zum Beispiel gewusst, dass ein Zug am Joint oft der Start in die Drogensucht ist? Nach der Lektüre werdet Ihr's wissen. Besonders unter die Haut geht der Abschiedsbrief von Peter. Vermutlich von BRAVO selbst geschrieben.  Ein eindrückliches, authentisches Zeitdokument!

Über «Rauschgift» wurde früher lieber einmal mehr als weniger informiert. Das hatte gute Gründe: Teile der Jugend schien dem Abenteuer und Lösungsansatz Drogenkonsum nicht abgeneigt zu sein. Deshalb war es wichtig, früh genug zu lernen, dass man mit grosser Wahrscheinlichkeit verkackt, wenn man sich zum Beispiel auf Heroin einlässt. Obwohl reines, sauberes Heroin den Körper, bzw. dessen Organe eigentlich gar nicht kaputt macht. Als m.W. einzige harte Droge. Das Problem ist das Drumherum, das die in den meisten Fällen auftretende, starke Abhängigkeit mit sich bringt. Das kann ein finanziell abgesicherter Rockstar mit stabiler Betreuung besser unter Kontrolle halten, als ein junger Taugenichts, der mit 16 von zu Hause abhaut und denkt, mit Heroin seine Probleme lösen zu können.

Also wurde an allen Fronten sensibilisiert. Zum Beispiel mit dem Buch (und Film; 1978 und 1981) «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo», das das Drogenverständnis einer ganzen Generation prägte. Und vermutlich viele davon abhielten, die eine oder andere Droge zu testen. Denn das Schicksal der Christiane F. schreckte alle ab. Fast alle.

Dr. Sommer, 1983

Heute scheint Heroin weitgehend aus den Köpfen der jungen Leute verschwunden zu sein. Besser isses. Dafür ist Kokain gesellschaftsfähig geworden – auch bei Jungen und ganz Jungen. Zum Leidwesen aller anderen: Bekanntlich sind Menschen auf Kokain auf eine Art mühsam, wie es nur Menschen auf Kokain sein können. Sie merken es selbst aber nicht. Denn sie sind nicht so penetrant mühsam, dass sie vom Gegenüber ein klares und deutliches negatives Feedback bekämen. Sie sind einfach nur mühsam. Hier eine irre starke Idee: Es bleiben lassen.

Nach diesem kurzen Exkurs zurück zum Fixer-ABC. Bereits morgen werdet Ihr damit gewappnet sein für eine 1A-Fixer-Konversation mit dem Fixer Eures Vertrauens, Hustlers!









5 Kommentare:

  1. Puh, wer hätte gedacht, dass man erst so viel auswendig lernen muss, um Drogen nehmen zu können? Ich glaube, ich lass es doch lieber.

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  2. Die Grünteemischungen im letzten Bild machen bestimmt wahnsinnig schnell abhängig.

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  3. Man muss der Bravo wieder einmal ein Lob für ihren selbstlosen Kampf gegen das Laster aussprechen! Allerdings hat sich der Praktikant beim Schreiben der Abschiedszeilen nicht hinreichend mit dem Redakteur abgesprochen, sonst hätte "drücken" sicherlich noch Aufnahme in den den Bravo-Brockhaus gefunden.

    Bin ich eigentlich der einzige, der aus dem Leserbrief und der Antwort nicht schlau wird? Der Bruder hat seinen Traumjob hingeschmissen, und an dem soll sie sich ein Beispiel nehmen? Der Zusammenhang zwischen "Traumjob aufgeben" (oder war's jetzt nicht der Traumjob) und "Drogen gar nicht erst anfangen" erschließt sich mir nicht so recht. Und was war jetzt mit den Scherz? Und warum ist sie plötzlich das schwarze Schaf der Familie? Man könnte den Eindruck bekommen, die Autorin war schon etwas benebelt beim Verfassen der Zeilen (halten wir ihr mal zu Gute, dass sie vermutlich jenseits der 30 und finanziell gut abgesicherte Bravo-Autorin war).

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  4. Haschde Haschisch in der Tasche, haschde immer was zum nasche!

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  5. Das gute alte Gerücht von den LSD-Aufklebern.

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