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Befingern verboten: LaserVision |
Thema Laserdisc: Wer ihr in freier Wildbahn über den Weg gelaufen ist, dürfte eine bis heute anhaltende Faszination für sie entwickelt haben. Ist doch so? Sie war gross wie eine Schallplatte, kostete sehr viel und niemand wusste, wie man sie abspielen konnte. Noch Ende der 90er Jahre habe ich in London in HMV und Tower Records Laserdiscs im Sortiment gesehen – ein Erlebnis, wie wenn man auf Safari zwei Löwen beim Paarungsakt beobachten kann (mit Stellungswechsel).
Ein ähnliches System wurde bereits 1971 vom Medienunternehmen MCA (Music Corporation of America) entwickelt und 1978 auf dem Markt geworfen. Es hiess laut Wikipedia DiscoVision, was eigentlich auch ein ziemlich guter Name ist. 1982 brachte Philps LaserVision unter die Leute – das Thema der heutigen Anzeige. In Europa wartete auf diese Technologie scheinbar niemand. Ganz anders in Amerika, wo immerhin 2 Prozent der Haushalte mit entsprechenden Abspielgeräten ausgerüstet waren. Und in Japan waren es – festhalten! – sogar zehn Prozent. LaserVision beinhaltete als erstes Medium Audiokommentare, Trailer, Making Of und anderen Hafenkäse, den niemand braucht, aber trotzdem alle wollen. Der offizielle Weg-Ebner für DVD und Blue-Ray. Ich habe mich schon oft gefragt, wer eigentlich jemals einen Film mit Gelaber-Spur des Regisseurs geschaut hat. Wahrscheinlich nur die Nerds unter den Nerds. Irgendwelche Trekkies, die es interessiert, wieso Captain Kirk beim alternativen Ende grüne und nicht blaue Unterhosen trägt.