SUBSCRIBE & FOLLOW



  

Alles selbst eingescannt aus alten Zeitschriften.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Endlich: Die Bade-Hits! (1983)

Pünktlich auf die Badesaison werden hier wieder Trends gesettet. Damit auch alle wissen, was sie anziehen könnten/sollten/müssen, wenn das Freibad des Vertrauens die Tore öffnet. Und nun Schwimmflügel raus, Klassenarbeit! Quelle: BRAVO. Beim ersten Bild wurde der Text vergrössert, damit lesbar. Kussi!










Dienstag, 4. Oktober 2016

Montag, 3. Oktober 2016

Teppich des Tages (1969)











Faszinierend, was für Teppiche man sich früher ins Wohnzimmer legte. Besonders wenn man bedenkt, dass dieses Monstrum in keiner Waschmaschine Platz fand. Aber ein flauschiger, kuscheliger Teppich ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiss nie, was man hat – Fusspilz oder Geschlechtsverkehr; Hundehintern oder Trüffel (die Pralinensorte).

Noch kurz ein paar Worte zu Nordmende, wenn wir schon mal dabei sind. Die Firma Mende aus Dresden war in den Dreissigerjahren ein Big Player im Rundfunkbereich. 1938 war der Output 250'000 Radio-Einheiten pro Jahr. Und somit stellte Nordmende jedes dritte in Deutschland produzierte Radio her. Bis zum Krieg: Da sattelte die Firma auf Bombenzünder und Funkgeräte um. Da Bombenzünden plötzlich noch wichtiger wurde, als Volksempfänger-Content zu hören. Bzw. einen Volksempfänger hatten ja ohnehin schon die meisten und damals verabschiedeten sich die Geräte nicht nach zwei, drei Jahren zwecks Markt-Revitalisierung.


«Mende» is' nich'

Nach dem Krieg wurden die Reste des ohnehin schon durch Bomben zerstörten Werkes durch die Russen abgetragen. Eine Mende-Neugründung war nicht möglich, da aus DDR-Sicht der Name zu nazig war. Also siedelte Martin Mende, der Sohn des 1940 verstorbenen Firmengründers Otto Hermnan Mende, nach Westdeutschland über und gründete 1947 in Bremen das Unternehmen Norddeutsche Mende-Rundfunk – kurz: Nordmende. Übrigens tat er dies in den Hallen der ehemaligen Focke-Wulf-Flugzeugwerke.

In der Nachkriegszeit war Nordmende einer der führenden Hersteller von Unterhaltungselektronik. In den folgenden Jahrezehnten baute das Unternehmen besonders gute Fernseher. Unter anderem den abgefahrenen «Spectra SK2 Color de Luxe Studio», der unter dem Hauptbildschirm noch separate Bildschirme für unterschiedliche Signale bot – offenbar für Journalisten, die mehrere Sender gleichzeitig schauen wollten (auf E-Bay kann man zur Zeit ein defektes Gerät für 50 Euro Fuffzig kaufen). Gut bedeutet oft aber auch teuer. Und teuer oft Wettbewerbsnachteil.


Nordmende goes Thomson

1977 wurde Nordmende an Thomson verkauft. Das Bremen-Werk wurde 1983 zur Zentrale aller europäischen Thomson-TV-Tochtermarken (z.B. SABA). Bis auf Telefunken – die durften noch selbst produzieren, da mächtige Marktposition. Thomson wollte den Standort Bremen jedoch auflösen. Aber die Belegschaft, die Stadt Bremen und die Medien protestierten derart laut, dass der französische Mutterkonzern es doch lieber bleiben liess. Besser isses.

Dem Bremer Werk erging es aber auf die Dauer dennoch nicht gut. 1987 übernahmen die Geschäftsführer das kurz vor dem Aus stehende Unternehmen durch ein Management Buy Out und führte die TV-Produktion mit stark reduzierter Belegschaft unter dem Namen Europart weiter. Europart lieferte weiterhin Kunststoffteile an Thomson.


Buy one Fabrik, get one Markenrecht for free

Bis Ende der 80er-Jahre. Da bezog Thomson besagte Kunsstoffteile nicht mehr von Europart und stellte die Fernseher auch gar nicht mehr selbst her. Davon erholte sich das Bremer Unternehmen nicht mehr und musste – trotz politischer Intervention und Werksbesetzung – Insolvenz anmelden.

Die Marke Nordmende war weiterhin im Besitz von Thomson und wurde als designorientierter Brand für höhere Ansprüche weitergeführt. In Deutschland vermied es der «Jobkiller» Thomson lange, unter dem eigenen Namen aufzutreten. Bis in den 90ern alle Untermarken in Thomson umfirmiert wurden. So verschwand auch Nordmende.

Bis 2007. Da erwarb ein indischer Konzern von Thomson ein italienisches Fernsehröhrenwerk – und die Markenrechte Nordmende gleich dazu. Deshalb tauchten in den späten Nullerjahren noch vereinzelt LCD-Fernseher unter diesem Brand auf. Die Markenrechte wurden weitergereicht und heute steht sie für «Hörgeräte-ähnliche Geräte» (laut Wikipedia).




Sonntag, 2. Oktober 2016

DDR: Pro und Contra (1990)



Liebe Ossis, liebe Wessis, hergehört: Jetzt wird diskutiert! Im vorliegenden Fall hat – einmal mehr – ein Dr. Sommer-Beitrag einen prähistorischen Shitstorm ausgelöst und die BRAVO-Leserschaft angestachelt, den Ärger via Leserbrief kund zu tun.

Worum ging es? Andrea hatte sich im Heft 51/89 – also kurz nach dem Fall der Mauer – darüber beklagt, der Westen wüsste gar nichts über das Leben im Osten und könnte darum auch nicht nachvollziehen, wieso man diesen verlassen wolle (leider fehlt mir ausgerechnet die entsprechende Nummer für den Original-Scan – falls sie jemand besitzt: Scan oder Foto wäre super).




Viele Leserinnen und Leser aus der DDR fühlten sich von Andreas Brief vor den Kopf gestossen. Und die Einschätzung der Leserin, die die DDR bereits 1983 verlassen hatte, nicht repräsentativ. Überhaupt hört man von ehemaligen DDR-Bürgern selten negative Äusserungen über ihr damaliges Leben. Der Eindruck von aussen: Wer abseits des ganzen Staatsterrors und Überwachsungsapparates sein Leben lebte, tat das oft nicht mit signifikant weniger Lebensqualität als im Westen. Trotz – oder vielleicht auch gerade wegen des fehlenden materiellen Überflusses.

Vielleicht auch eine komplette Fehleinschätzung. Und auch ein heikles Thema, denn bekanntlich litten mehr als genug Menschen empfindlich unter dem ganzen System. Aber vielleicht war die Staatsbefürwortung 1990 – mit gefallener Mauer und offenen Grenzen – auch wesentlich einfacher als Jahre zuvor. Darum wäre es auch besser, wenn hier Zeitzeugen beurteilen, ob die folgenden Leserbriefe repräsentativ sind.






Somit wäre eigentlich nur noch eine Frage offen. Und die stellt man am besten gleich an Dr. Sommer, Experte für Petting und Devisenmärkte:




Ah ja, und noch eine:



Problem-Barometer Ost/West 1990:




Samstag, 1. Oktober 2016

Mädchen laden zum Essen ein (1984/1985)

Freunde der Kulinarik: Hefte raus – Rezepte à discretion. Maggi startete 1984 eine denkwürdige Werbekampage: «Mädchen laden zum Essen ein». Eine Anzeige davon – den Partysalat – habe ich bereits vor vielen, vielen Jahren mal gepostet. Ob die gezeigten Protagonistinnen echt waren oder der Fantasie eines Werbers entsprangen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Eher Fantasie – und zwar von A-Z. Trotz Aufforderung, eigene Fotos einzuschicken.

Was aber sicher echt und zeitlos ist, sind die irre starken Rezepte, mit denen Maggi damals die hauseigenen Glutamat-Bomben einer jungen Käuferschaft schmackhaft machen wollte. Von der Annahme ausgehend, dass junge Leute nur dann kochen, wenn es möglichst schnell geht und die einfachen Anweisungen jeder Trottel versteht.

Deshalb sind die Rezepte alle nochmals einzeln, vergrössert und in bestechender 4K-Qualität aufgeführt. Inkl. Kalorien-Angab.

Am Ende (August '85) versuchte die zuständige Agentur, das Konzept auch noch auf männliche Freundeskreise zu erweitern. Das gelang – Eintracht Frankfurt in Ehren – so mittelmässig. Vermutlich sagte Maggi bald einmal: «Is' jetzt ma' langsam gut hier, ja?» Guten Appetit!









































Freitag, 30. September 2016

Tu es nicht, Mutti! (1990)




Eine beruhigende Vorstellung zum Einschlafen: Die Mutter, die nachts ins Zimmer schleicht und einem die Metaller-Mähne abschneidet. Pädagogisch wertvoll. Erinnert ein wenig an die Geschichte, dass man früher den Kindern bedrohlich-wirkende Puppen («Der Schwarze Mann») neben das Bett gesetzt hat, um so einen reibungslosen, ruhigen Schlafprozess zu erzwingen. Die Praxis wurde erst überdacht und schliesslich abgeschafft, als die ersten Kinder vor Schreck gestorben sind (Quelle: «Sanft & Sorgfältig»).

Metaller Udo (15) hat dem psychischen Druck hoffentlich standgehalten und für seine Mähne gekämpft. Vermutlich schon. Denn das Dr.-Sommer-Team hat ihn wirklich gut beraten um z.B. wichtige Sätze wie «Du stehst auf Deine langen Haare, lieber Udo.» mit auf den Weg gegeben. Die Sache konnte sich als geritzt betrachten. Hoffentlich hat dann auch Mutti eingesehen, wie wichtig es Klein-Udo ist, seine Mähne in der Disco zu knallhartem Heavy-Metal-Sound herumzuwerfen. Go for Gold, Udo!





Alle bisherigen, kniffligen Fälle der «Tue es nicht!»-Reihe hier.


Donnerstag, 29. September 2016

Die richtigen Zutaten für 'ne fetzige Fete (2004)

Wovon ich nie genug kriege: Wenn Werbung in einer vermeintlichen Jugendsprache Jugendliche ansprechen will, damit meilenweit daneben liegt und am Ende wohl sogar das Gegenteil erreicht. Mit Vorteil mit sexy Beamten-Absender. Hier: «Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft». Übrigens irre stark, mit welcher Leichtigkeit offenbar die Themen in Deutschland zu Ministerien zusammengewürftelt werden. «Bundesministerium für Wirtschaft, Liebschaft und Pavianärsche».

Kurz: ein besonders schönes Beispiel. Zustand: Miserabel. Inhalt: fetzig! TV-Moderator Marc Langebeck – wer kennt ihn nicht! – gab sich für einer im Kern sicherlich gute Sache hin. Die Aktion «Besser essen. Mehr bewegen. Kinderleicht.» setzte sich dafür ein, dass junge Menschen besser essen und sich mehr bewegen. Und so weniger krank werden. Und so das Gesundheitssystem weniger beanspruchen. Und so.



Weil das Bundesministerium für Vebraucherschutz, Ernährung und Pavianärsche nicht Jugend spricht, wurde wohl eine fetzige Werbeagentur beauftragt. Nicht die Beste. Vermutlich die hauseigene Kommunikationsabteilung, die sonst Flyer für Bauern gestaltet. Flyer, welche den Bauern erklären, wie viel von welchem Pflanzenschutzmittel sie auf eine genormte EU-Gurke kippen dürfen.


Jetzt nur noch kurz herausfinden, wie man die Jugend anspricht und erreicht. Hier eine kurze Anleitung:

  • Das Wort cool bei jeder sich bietenden Gelegenheit verwenden.
  • Englische Wörter und Sätze sind generell fetzig! Klotzen, nicht kleckern!
  • Die drei Hauptthemen der Jugend: Pickel, Beauty und Party.
  • Wenn man Jugendlichen sagt, dass Alkohol und Nikotin uncool seien, sind sie beeindruckt und lassen augenblicklich die Finger davon.
  • Erinnert Euch an Eure Jugend – was war damals angesagt? Das ist mit Sicherheit auch heute noch angesagt. Jugend bleibt Jugend, ne? Ja? Was?
  • Die Jungen trinken auf ihren Feten Bowlen. Auch 2004. Und: Bowlen mit Fruchtsäften und Mineralwasser werden cool, wenn man sie als «Coole Drinks» ankündigt.
  • wenn immer möglich 'ne, 'nen, 'nem einsetzen. Klaro?
  • Coole Wörter und Ausdrücke der zeitlosen Jugendsprache – nach Belieben verwenden, kombinieren, ausprobieren: Xmas, um die Wette funkeln, Party, absolut, fies, Teil, Beauty, Killer, Beautykiller, Gähn..., Kracher, knackig, Food, Power, abtanzen, ohne Ende, scharf, Action, Dance, Contest, lässig, doof.
  • Falls sich die Gelegenheit bietet: Das Wort «Latino-Schleicher» einsetzen.

Eat it!







Mittwoch, 28. September 2016

AGFA-Hit-Kiste (1974)



Endlich wieder mal ein Wettbewerb, der Sinn macht. 1974 verloste AGFA 150 Hit-Kisten «mit allem Drum und Dran, was man für Freiluft-Feste braucht.» Sehr gut!

Sehr gut 1: Die Preisfrage. Kassetten schrieben sich damals noch mit C. Die von AGFA waren aber definitiv die Stimmungsmacher Nr. 1 auf Freiluft-Festen. Die Preisfragen waren scheinbar schon damals äusserst anspruchsvoll.

Sehr gut 2: Für eine 1A-Freiluft-Fete benötigte die Jugend damals noch Utensilien wie Käsebrett, Pfeffermühle, Besteck, et cetera. Da ist die heutige Jugend wesentlich anspruchsloser: 1 Flasche roter oder grüner Wodka, 1 Liter Süssgetränk, 1 mies-klingende Boombox, 1 Smartphone – fertig.

Sehr gut 3: Damals musste man die Antwort noch auf einen Coupon schreiben, diesen ausschneiden, ihn auf eine FRANKIERTE!! Postkarte kleben und ihn explizit an die «Werbeabteilung» (Kennwort «Hit-Kiste») senden. Romantisch!



Dienstag, 27. September 2016

Psycho-Test: SMS-Typ (2004)



Lauscher auf, Simser-Freunde! SMS-Test steht an! Um dem «Psycho-Test» noch etwas Würze zu verleihen, liess BRAVO 2004 auch Usher auf den Test los. Er hat ihn mit Sicherheit selbst absolviert; abends in seiner Villa bei einem guten Glas Wein. Besonders lange musste er wohl bei Frage 6 überlegen. Aber dann stand fest: IHDGDL ist Ushers allerwertvollstes SMS-Kürzel.

Tief blicken liess er dann auch bei Frage 9: «Weiss ich gar nicht». OK!

Bei Frage 2 vongestestelt es dann gewaltig: «Kommst du mit Deinen 160 Zeichen pro SMS aus oder musst Du immer überziehen?» Vermutlich ist «SMS überziehen» eines dieser Dinge, welches die Generationen in «wissend» und «unwissend» unterteilt. So wie z.B. die halbjungen Menschen heute das berühmte Bild mit der Kassette und dem Bleistift nicht verstehen. Oder ein Kollege hat mir kürzlich erzählt, ein Jugendlicher habe seine Wählscheibenhandbewegung nicht als Telefon interpretieren können. Und den Modem-Einwähl-Ton kennt man entweder – oder eben nicht.

True Story! So. Habt Ihr den Test ausgefüllt? Dann gingen wir nun zum gemütlichen Teil des Abends über: Der Auswertung. Wie im richtigen Leben gilt: Bei Gleichstand zählt Blatt vor Stern, Stern vor Herz, Herz vor Sonne. Macht Sinn. Ohne Gemüse keine Liebe, ohne Liebe keine Solar-Anlage.

Sehr gut gewählt die Prominenten, mit denen BRAVO die SMS-Typen verknüpfte. Zum Beispiel die Erklärung bei Jason Bourne... ähm ja. Oder wie K.I.Z einst sangen: «Weit hergeholt wie die Kinder von Madonna». Gut hingegen der anschliessende Ratschlag: «Wenn du weiterhin so sparsam mit Deinen SMS umgehst, bist du demnächst ziemlich out bei deinen Freunden. Also: Simse los!». Powered by T-Mobile. Und nun: auswerten!





Sonntag, 25. September 2016

Smartwatches by Quelle (1983)



Erkennen Sie Ihre täglichen «Hochs» und «Tiefs». Aber nur bis 31.12.1999 – danach Millenium-Bug. Trost: Der Funktionisbereich startete bereits am 1. Januar 1900 und kann sich so mit stolzen 100 Jahren doch sehen lassen. So im Nachhinein.

Für 189 Mark Fuffzig gab es bei Quelle das Modell mit dem elektronischen Wörterbuch. 2723 englische Wörter sollten reichen. Aber nur 2913 deutsche? Wenn man bedenkt, dass allein schon der Berliner fast 500 Wörter für «Schnee» kennt. Und überhaupt: «Speicherkapazität für...» – musste man die Wörter selbst eingeben? Machte sicher irre Spass auf der praktischen 6-Tasten-Tastatur.


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...